Düsseldorf: Im Herbststurm kreist die Metro um sich selbst
War es im August noch der Sturm der Empörung, der um die Metro wehte, weil für den Show-Pavillon vier Bäume gefällt wurden, war es am Mittwoch (13.9.9 zur Eröffnung das Sturmtief Sebastian, das um den Bau an der Reuter Kaserne fegte. Die Ausstellung wurde eröffnet, die Aussichtsturm noch nicht. Denn dort darf ab Windstärke sieben niemand hinauf.
Zur Eröffnung der Metro unboxed hatten sich am Mittwoch alle vier Metro Vorstände eingefunden und führten persönlich durch die Ausstellung. Auf zwei Etagen gibt das Unternehmen einen Einblick in ihre Internationalität und in die neuen Wege der Digitalisierung, die die Kunden bei ihren Geschäften unterstützen. An 38 Stationen präsentieren sich 25 Metro-Länder mit ihren aktuellen Projekten. Beim Rundgang ist zu erkennen, wie unterschiedlich die einzelnen Länder sind.
Das Ehepaar aus Indien betreibt einen Kirana, dabei kennen sie alle ihre Kunden persönlich
Während es in den europäischen Ländern meist Großmärkte mit vielen Tausend Produkten für Geschäftskunden gibt, werden in Indien auch viele Kiranas (kleine Straßenläden) beliefert, die auch lose Lebensmittel wie Reis und Gewürze anbieten.
Per Tablet kann die Bestellung aufgenommen und der Warennachschub organisiert werden – auch wenn das Beispiel mit Kölsch in Düsseldorf wohl eher selten vorkommt
Für alle Kunden bietet die Metro nach eigener Aussage ein hohes Maß an Digitalisierung. Das geht von der kostenlosen Homepage über die Metro-Plattform, über Tischreservierung bis hin zu Warendisposition und Personalverwaltung. In der Digitalisierung sieht Metro die Chance auf Wachstum, für sich und für die Kunden. Personalvorstand Heiko Hutmacher erläuterte beim Rundgang die Angebote für Gastronomiebetriebe, die oft noch analog unterwegs seien, während die Kundschaft zunehmend per Smartphone einen Tisch reservieren und schon mal einen Blick auf die Speisekarte werfen möchte. Dazu bietet Metro die Lösung und gleichzeitig ein großen Warenangebot. Bei ihren Produkten ist die Metro stolz auf die Qualitätsstandards, die auch bei frischer Ware durch gute Logistik kürzeste Wege vom Erzeuger zum Kunden bietet.
Personalvorstand Heiko Hutmacher wirft einen digitalen Blick auf das Unternehmen
Einen Eindruck über Lieferwege, neue Konzepte der Digitalisierung und die international verschiedenen Auftritte können sich die Besucher in der Ausstellung verschaffen. Verschiedene Köche wurden engagiert, die in den drei Wochen der Ausstellung in der Show-Küche internationale Gerichte zubereiten.
Frühstück vom Sternekoch Tim Raue
Der Mensch als Erfolgsfaktor
Neben der Technik und Digitalisierung betonte Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der METRO AG, bei der Eröffnung die Bedeutung des Menschen, der letztlich der Erfolgsfaktor des Unternehmens sei. So würden bis zum 2. Oktober Mitarbeiter-Delegationen aus der ganzen Welt in Düsseldorf erwartet, um sich die Metro unboxed anzuschauen.
Für ihn war er offenbar kein Widerspruch, in einer mehreren Millionen teuren Ausstellung stehend den Erfolgsfaktor Mensch zu preisen, um drei Sätze später über die Zumutung der Tarifbindung und die zu hohen Lohnkosten zu klagen. Mit der Neuausrichtung der Realmärkte, in Krefeld ist bereits ein neu konzeptionierter Standort eröffnet, gibt es immer wieder Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft. Metro klagt über die 20 bis 30 Prozent niedrigeren Lohnkosten der Konkurrenz und argumentiert mit zusätzlichen Arbeitsplätzen, die die neuen Marktkonzepte beinhalten.
Neue Wege auch bei der Gemüseerzeugung: Salate in Stelen nur mit Wasser versorgt
Metro unboxed
Die Metro unboxed ist noch bis zum 2. Oktober für Besucher geöffnet. Neben der Ausstellung und dem Show-Kochen werden auch verschiedene kulturelle Events geboten. Metro als Sponsor des Düsseldorf Festivals wirbt damit, die Metro unboxed sei auch Veranstaltungsort für das Festival. Leider finden Festival Besucher die Aktionen dieses Standorts nicht im Programmheft des Düsseldorf Festivals.
Das kulturelle Programm
Für musikalische Unterhaltung sorgen vor allem junge, lokale Künstler, wie Robin Soho, Alex Amsterdam sowie die Singersongwriterin Marie Rauschen.
Drei Künstlerduos treten auf:
am 16. und 30. September jeweils um 14, 15:30, 17 und 18:30 Uhr, die Weltklasse-Jongleure von Spot the Drop,
am 23. September jeweils um 14, 16 und 18 Uhr, die Hand-auf-Hand-Akrobaten KATE & PASI aus Finnland
am 24. September jeweils um 14, 16 und 18 Uhr, „Les Dédés“ mit einer zauberhaften Marionetten-Show aus Frankreich
Ausstellung und Aussichtsturm
Zur Metro unboxed gehört auch ein 16 Meter hoher Aussichtsturm, der kostenlos einen Blick über die Düsseldorfer Altstadt bietet. Allerdings ist das Besteigen ab einer Windstärke von 7 nicht mehr möglich.
Die Ausstellung ist vom 13. September bis 2. Oktober 2017, mittwochs bis samstags jeweils von 9 bis 22 Uhr und sonntags bis dienstags von 9 bis 20 Uhr geöffnet.
Ausnahmen und weitere Informationen unter www.metro-unboxed.de
Der Eintritt ist frei, aber eine Anmeldung vor Ort ist erforderlich. Besuchern werden vier Themen-Routen durch die 38 Stationen angeboten:
Tour 1: Megatrend Digitalisierung
Tour 2: Erfolgsrezept Kundennähe
Tour 3: Erlebnispfad Genuss
Tour 4: Zukunftsmission Nachhaltigkeit
Dazu sind Führungen mit METRO Experten oder Audio-Guides möglich (Dauer der Rundgänge etwa eine Stunde). Eine Anmeldung wird empfohlen.
„Metro Food Shuttles“
Als besonderes Angebot werden vom 13. bis 16. September so genannte „Food Shuttles“ aus aller Welt zwischen der Haltestelle am Kö-Bogen West (Nähe Uecker-Nagel) und dem Ausstellungsgelände „METRO unboxed“ am Rheinufer fahren. Besucher können sich von Donnerstag und Freitag von 13 bis 20 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 18 Uhr mit den Gefährten zur Ausstellung chauffieren lassen. Sie sind international: Ein Tuk Tuk aus Indien, eine Fahrradrikscha aus China, eine „Ente“ oder ein alter Citroen DS aus Frankreich.
Metro als Unternehmen
Metro ist ein führender internationaler Spezialist für den Groß- und Lebensmittelhandel. Das Unternehmen ist in 35 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit mehr als 150.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2015/16 erwirtschaftete METRO einen Umsatz von rund 37 Milliarden Euro.