Düsseldorf ehrt den ehemaligen OB: Joachim-Erwin-Platz eröffnet
Der Stadtplan von Düsseldorf zeigt seit Montag (28.8.) einen neuen Platz. Der Bereich zwischen Schadowplatz und Dreischeibenhaus/Berliner Allee am Kö-Bogen wurde feierlich mit dem Straßenschild Joachim-Erwin-Platz benannt. Dabei ehrte Oberbürgermeister Thomas Geisel seinen Vorgänger für dessen große Verdienste für die Stadt.
(v.l.) Markus Erwin, Hille Erwin, Thomas Geisel und Angela Erwin
Eröffnung mit vielen Gästen
Gemeinsam mit Hille Erwin, Sohn Markus Erwin und Tochter Angela Erwin enthüllte Oberbürgermeister Thomas Geisel das Straßenschild mit der Aufschrift "Joachim-Erwin-Platz". Nach vielen Diskussionen, welcher Ort in Düsseldorf der richtige für den Namensgeber ist, beschloss der Rat der Stadt am 30. Oktober 2014 Teile des Jan-Wellem-Platzes nach dem 2008 verstorbenen Oberbürgermeister Joachim Erwin zu benennen.
Der Platz und sein heutiges Erscheinungsbild gehen maßgeblich auf seinen Namensgeber zurück. Denn Joachim Erwin hatte durch seine Visionen für die Stadt die Umgebung maßgeblich geprägt, indem er den Bau des Kö-Bogen-Tunnels und der Wehrhahnlinie vorantrieb. Auch finanziell ging er geschickt vor, denn der Verkauf der RWE-Anteile und Stadtwerke machte Düsseldorf zur Schuldenfreien Stadt.
Würdigung der Verdienste
Thomas Geisel beschrieb in seiner Rede Erwin aber auch als Mann des Sports, der sicherlich mit Freude vom Himmel aus den Start der Tour de France in Düsseldorf verfolgt hat. Die Chance auf den Austragungsort von Fußballspielen bei der EM 2024 in der Esprit-Arena wäre ganz nach seinem Geschmack gewesen. Joachim Erwin habe sich in besonderer Art und Weise um die Stadt verdient gemacht und Geisel drückte seine Wertschätzung vor der Leistung aus.
Erwins Witwe Hille dankte bewegt für die Entscheidung. Obwohl sie auch darauf hinwies, dass es nun neuneinhalb Jahre gedauert hätte und es nicht zuletzt Thomas Geisel gewesen sei, der den Querelen und den Ort ein Ende gemacht hatte. Viele Freunde und Weggefährten von Joachim Erwin hatten es sich nicht nehmen lassen, an der Eröffnungsfeier teilzunehmen.
Hintergrund
Joachim Erwin wurde am 2. September 1949 in Stadtroda/Thüringen geboren und zog 1960 nach Düsseldorf, wo er 1968 sein Abitur machte. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft, Hispanistik und des Sports in Bochum, legte er 1976 sein 2. Juristisches Staatsexamen ab und begann als Rechtsanwalt in Düsseldorf zu arbeiten. Mit seiner Frau Hille war Erwin seit 1976 verheiratet.
In der Jungen Union bekleidete Erwin ab 1968 verschiedene Ämter. Von 1975 an war er Mitglied des Stadtrates und leitete dort unter anderem den Beschwerde- und Wohnungsausschuss. Nach zwei Jahren im NRW-Landtag wechselte er erneut in den Stadtrat und ab 1997 wurde er zum Vorsitzenden der CDU-Ratsfraktion gewählt. 1998 wurde er Bürgermeister der Stadt Düsseldorf und bekleidete 1999 nach der Kommunalwahl schließlich das Amt des Oberbürgermeisters. Er starb als amtierender Oberbürgermeister im Alter von 58 Jahren am 20. Mai 2008.
Fotos: Stadt Düsseldorf, (2) Michael Gstettenbauer