Düsseldorf-Heerdt: Sebastianer schlagen mit vielen Neuerungen die Brücke zu den Bürgern
444 Jahre Tradition richten sich neu aus: Der St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V. gehört zu den ältesten Vereinen seiner Art in Düsseldorf. Bereits vor 1573 mit der Aufgabe gegründet, die Heerdter Bürger vor marodierenden Horden zu schützen, hat sich der Verein heute neben der Pflege des Brauchtums vor allem die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls auf die Fahnen geschrieben. In diesem Jahr gibt es viel Neues im Heerdter Schützenfest: Weibliche Offiziere die eines der drei Bataillone anführen. Ein „Corps à la Suite“, in dem man Mitglied der Schützen sein kann, ohne Uniform tragen zu müssen. Und ein Food Truck Festival auf dem Festplatz.
Damit wagen die Heerdter Sebastianer etwas – unter ihrem neu formierten Vorstand. Viel beachtet wird die Chance, den Schützenverein kennen zu lernen – ohne gleich eine Uniform anlegen und im Gleichschritt mitmarschieren zu müssen. Das Corps à la Suite stand am Sonntag nei der Parade auf der Rheinallee neben den Ehrengästen. Sie sind damit mittendrinn, statt nur dabei, haben einen eigenen Tisch im Festzelt und zahlen dafür einen Jahresbeitrag von 90 Euro. In Zeiten, in denen die Schützen mit zahlreichen Möglichkeiten konkurrieren, sich zu engagieren und Spaß zu haben – ist das ein neuer Weg, neue Mitglieder für den Verein zu begeistern.
Das neue Corps à la Suite der St. Sebastianus-Schützen in Heerdt – Schütze sein ohne Uniform und Marschbefehl
Und auch die Food Trucks sind ein Experiment, mit dem Schützen Menschen auf den festplatz locken, die normalerweise nicht gekommen wären. Pulled Pork und allerhand exotische Kreationen als Ergänzung, nicht Verdrängung von Bratwurst und Fischbrötchen.
Denny Schmied und seine Königin (Wildschütz) glänzten als Regimentskönigspaar in Düsseldorf Heerdt.
Rund 500 klassische Schützen lockten mit dem großen Festzug durch den lang gezogenen Stadtteil viele hundert Zuschauer an den Straßenrand. Im Gegensatz zum Vorjahr blieb es trocken. Für die Musikkapellen, Fußtruppen und Reiterinnen und Reiter gab es viel Applaus. Michael Plum machte seine Sache als neuer Oberst hervorragend. Denny Schmied und seine Königin strahlten als Regimentskönigspaar. Marvin Frenzke und Liana Fabrizia (Marine) waren Majestäten der Jungschützen.
Vom fetzigen Rockabend mit der XXXX Band am Freitagabend und dem Zapfenstreich mit beeindruckender Abschluss-Show der Rheinfanfaren war das Schützenzelt für vier Tage Mittelpunkt des Stadtteils.
Die Pagen streichelten nach dem Festzug das Ross des Marjors.