Düsseldorf: Handynutzung kann für alle Verkehrsteilnehmer gefährlich sein
Über die Gefahren der Handynutzung für alle Verkehrsteilnehmer haben in dieser Woche an verschiedenen Stellen in der Stadt die Verkehrskadetten aufmerksam gemacht. Denn nicht nur hintern Steuer kann der Griff zum Handy fatale Folgen haben. Auch Fußgänger und Radfahrer werden durch die Benutzung abgelenkt.
Beim Blicks ins Handy wurde das Symbol auf dem Boden oft übersehen
Sensibilisierung durch Aktionswoche
Jonathan Merz und Linus Weniger haben sich am Montag am Heinrich-Heine-Platz aufgestellt, gleich vor dem großen gelben durchgestrichenen Handysymbol, das auf den Bürgersteig gemalt ist. Viele Passanten laufen an ihnen vorbei und sehen das Symbol erst gar nicht, denn sie starren auf ihr Handy oder telefonieren, während sie in der Fußgängerzone unterwegs sind. Jonathan und Linus gehören zu den Verkehrskadetten, die in dieser Woche die Aktion für Smartphone-Nutzer „Aufgepasst im Straßenverkehr!“ begleiten. Die beiden sprechen die Menschen an und einige nehmen sogar ihre Ohrhörer raus, um ihnen zuzuhören. Wer mag nimmt einen Flyer mit, doch nicht alle wollen ihn.
Es ist auch schon vorgekommen, dass die Fußgänger so mit ihren Handys beschäftig waren, das sie fast in uns reingelaufen wären, erzählen die Mitarbeiter des ACE, Auto Club Europa, die die Aktion mit einer Zählung begleiten. In 30 Minuten haben sie an der Heinrich-Heine-Allee 350 Passanten gezählt, fast 13 Prozent waren durch ihre Mobilgeräte abgelenkt. Bei Zählungen am Hauptbahnhof sind die Werte erfahrungsgemäß sogar noch höher.
(v.l.) Die Verkehrskadetten Jonathan Merz und Linus Weniger im Gespräch mit einer Passantin, die die Ohrstöpsel noch drin hat
Gefahr wird unterschätzt
Mit der Aktionswoche mahnten die Stadt und die Verkehrswacht: "Kopf hoch! Ein kurzer Blick aufs Handy kann tödlich sein!". Wer abgelenkt ist, erkennt die Gefahren des Straßenverkehrs nicht, unabhängig davon, ob man als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer unterwegs ist. Um dies den Verkehrsteilnehmern zu verdeutlichen, konnten Seh- und Reaktionstest absolviert, Fragen beantwortet und Infomaterialien mitgenommen werden.
Ziel dieser Aktion ist es, möglichst viele Verkehrsteilnehmer für dieses Thema zu sensibilisieren. Mal eben ein Blick auf das Handy, kann bereits tödliche Folgen haben. Durch Unachtsamkeit und Ablenkung im Straßenverkehr steigt das Unfallrisiko. Diese Tatsache ist sehr vielen Verkehrsteilnehmern nicht bewusst. Das zeigen viele Studien, die sich mit der Handynutzung insbesondere von Autofahrern befasst haben.
Handynutzung nimmt immer mehr zu
Die vom ACV Automobil-Club Verkehr und der Deutschen Verkehrswacht beauftragte Befragung durch die forsa Politik- und Sozialforschung zeigt beispielsweise, dass 30 Prozent der Autofahrer ihr Handy während der Fahrt nutzen. Das heißt, sie schauen nach, ob jemand geschrieben oder angerufen hat und lesen SMS oder WhatsApp. 27 Prozent der befragten Autofahrer gaben an, Anrufe ohne Freisprecheinrichtung anzunehmen und 17 Prozent räumten ein, während des Fahrens Anrufe ohne Freisprecheinrichtung zu tätigen. Noch erschreckender ist die Tatsache, dass 16 Prozent angaben, während der Fahrt auch Textnachrichten zu schreiben.