Das Akki-Düsseldörfchen ganz maritim: Die Hafenstadt im Südpark
Das Zusammenleben in einer eigenen Stadt proben 350 Kinder im Sommerferienprogramm des Vereins Akki (Aktion & Kultur mit Kindern). Dafür müssen die jungen Teilnehmer nicht weit reisen, denn das „Düsseldörfchen“ liegt im Südpark und steht in diesem Jahr unter dem maritimen Motto „Hafenstadt“. Seit dem 17. Juli sind Bauten, ein Schiff, ein Leuchtturm, Filme, Vorführungen und vieles mehr entstanden.
Das Wetter brachte leider auch viel Wasser von oben, aber auch Wasserspiele gehören zur Hafenstadt
Kleine Stadt mit allen Funktionen
Abends und in der Nacht ist es ganz still in der Hafenstadt, denn dann sind die Bewohner in ihr normales Leben und das heimische Bett zurückgekehrt. Aber zwischen 9 und 17 Uhr sind alle mit Begeisterung Bürger der Hafenstadt. Darin gibt es alles, was eine Stadt zum Funktionieren braucht: Einen Bürgermeister, eine Verwaltung, eine Bank, Handwerker, Versorger, Verkehrsunternehmer, Dienstleister und auch die Kultur ist vertreten. Versteht sich von selber, dass es auch eine eigene Gesetzgebung gibt. Die verbietet zwar nicht die Benutzung von Handys, aber einige Dinge sind strikt verboten und werden mit Geldstrafen (Düssel-Euros) belegt.
Die Zirkustruppe bietet ein buntes Programm
So stehen das Liegenlassen von Müll, Beleidigungen, körperliche Gewalt, Diebstahl, Steuerhinterziehung unter Strafe. Fremde Häuser dürfen nicht ohne Erlaubnis betreten werden, das Fahren ohne Führerschein ist verboten und für den Verkauf von Waren braucht man eine Händlerlizenz oder Zolldeklaration.
Die Regierung
Emil (13) ist Bürgermeister der Hafenstadt, an seiner Seite Niklas (12) als Stellvertreter. Die beiden waren bereits öfter Düsseldörfchen-Bürger und haben schon mehrere Camps mitgemacht. Durch ihre Erfahrung und gute Wahlversprechen konnten sie die 350 Bürger überzeugen und wurden nach der ersten Amtsperiode gleich für die zweite Amtszeit wiedergewählt. Sie haben den Bau eines Casinos versprochen und die Bürger der Hafenstadt sind sehr angetan von der Idee, ihr Geld bei Mau-Mau oder Uno zu vermehren. Im Haupthaus hängt die Einladung des Bürgermeisters zur Beachparty am Mittwoch, bei der am Stadtstrand mit chillen und kühlen Getränken der Sommer gefeiert wird.
Bürgermeister Emil (rechts) besichtigt den Leuchtturm
Während die einen an Party denken, sind andere Teams noch damit beschäftigt, ihre Bauten fertig zu machen. Das an zentraler Stelle vor Anker liegende Schiff muss noch mit Planken verkleidet werden, während der Leuchtturm schon zur Besichtigung einlädt. Dekorationen werden gefertigt, die Zirkus- und Theatertruppe probt ihre Auftritte und die T-Shirt-Produktion läuft auf Hochtouren. Das Mottoshirt der Hafenstadt wird mit einem eigens kreierten Logo bedruckt und kann von den Kindern gekauft werden.
(v.l.) Frieda und Mathilde machen gerne Dienst am Bankschalter
Das Geld dazu verdienen sie durch ihre Arbeit in der Hafenstadt oder durch den Verkauf von Waren. Auf der Bank haben die meisten der 350 Kinder ein Konto eingerichtet und vor den Schaltern herrscht immer reges Treiben. Da wird der Arbeitslohn gutgeschrieben oder Geld für einen Einkauf wieder abgehoben. Jedes Kind identifiziert sich durch ein Namensband, das es jeden Tag in einer anderen Farbe gibt. Dazu sind die Konten mit persönlichen Geheimzahlen gesichert, so dass die Transaktionen wie an einer normalen Bank abgewickelt werden.
Angebot von Akki und dem Jugendamt
Drei Wochen dauert das Sommerprogramm des Düsseldörfchens und 60 Betreuen unterstützen die Kinder bei ihren Ideen und der Umsetzung. Die Nachfrage nach den 350 Plätzen ist groß und in diesem Jahr wurde die Anmeldung zum ersten Mal online gestaltet. Am 6. Mai, ab 10 Uhr war die Buchung möglich und die Plätze waren ruckzuck belegt. Teilnahmeberechtigt sind Düsseldorfer Kinder zwischen 8 und 14 Jahren. Zahlreiche Firmen unterstützen das Düsseldorfchen mit Sachspenden.