Düsseldorf Flingern: Vater behauptet, „auf mein Kind ist sechs Mal geschossen worden!“
Der Helm ist rosa und verziert mit Blümchen und Mädchen-Figuren. Nicht zum Mädchen-Bild gehören sechs kreisrunde Einschlagspuren, die den Helm am Sonntag (25.6.) zum Gegenstand umfangreicher Diskussionen in sozialen Medien machten. Denn der Vater der Trägerin, der vierjährigen Marlene, behauptete auf Facebook: Ein Unbekannter hat am Samstag (24.6.) gegen 17 Uhr sechs Mal mit einem Luftgewehr auf mein Kind geschossen. Angeblicher Tatort: der Hermannplatz in Düsseldorf Flingern.
Der Spielplatz auf dem Hermannplatz ist umgeben von Häusern und Bäumen
Was dadurch losbrach an Diskussionen auf Facebook liest sich größtenteils so, als sei Düsseldorf im Mittelalter stehen geblieben. Da wollen Wildfremde, die mit der Sache gar nichts zu tun haben und die auch gar nicht wissen, was wirklich vorgefallen ist, einem mutmaßlichen Täter nachstellen. Die Formulierung auf Flugblättern, die der Vaters des kleinen Mädchens am Hermannplatz aufgehangen hat, enthält die Drohung "ansonsten steck ich dir dein Gewehr doch mal in den Hintern und drück ab …" . Anstatt auf die Ermittlungsergebnisse der Polizei zu warten, wird nach Rache gerufen, Wut und Empörung geäußert und Angst verbreitet.
Mit diesen Flugblättern fordert die Familie des Mädchens den Täter auf, sich bei der Polizei zu stellen
Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Die Düsseldorfer Polizei? Bestätigt, dass ihr eine Anzeige der Familie vorliegt und sie die Ermittlungen aufgenommen hat. Die werden dadurch nicht einfacher, dass Bürger mit Jagdschein spekulieren, es könne sich um Diabolo-Munition handeln, die solche Spuren hinterlasse, wenn sie aus 20 Metern mit einem Luftgewehr verschossen würde. Ein Polizeisprecher: „Genauso gut kann es sich um Stahlkugeln handeln, die mit einer Zwille verschossen wurden.“ Was nicht minder übel ins Auge gehen kann.
Fest steht bisher: Das Mädchen ist nicht verletzt worden. Es soll erzählt haben, bei den Einschlägen habe es gedacht, jemand wirft mit Steinen nach ihr. Der Helm wurde der Polizei in der Wohnung der Polizei übergeben. Bis Ermittlungsergebnisse vorliegen, bleibt viel Raum für Spekulationen.
Hinweise von Zeugen werden erbeten an die Düsseldorfer Polizei unter Telefon 0211 – 870-0.