Düsseldorfs Kunstpalast soll strahlen – Dr. Felix Krämer wird neuer Generaldirektor
Das Band zwischen Düsseldorf und Frankfurt scheint eng, zumindest was die Kunst angeht. Bereits den zweiten Kunstgriff in die Führungsetage der Frankfurter Museen und Kunsthäuser haben die Findungskommissionen getätigt: Dr. Felix Krämer tritt ab dem 1. Oktober 2017 die Nachfolge von Beat Wismer an und übernimmt als Generaldirektor und Künstlerischer Leiter die Stiftung Museum Kunstpalast.
Am Donnerstag bestätigte das Kuratorium der Stiftung Museum Kunstpalast die Empfehlung der Findungskommission einstimmig. Krämer erhält einen Vertrag über fünf Jahre und führt gemeinsam mit dem kaufmännischen Direktor Harry Schmitz die Geschäfte der Stiftung.
Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und Oberbürgermeister Thomas Geisel präsentierten am Donnerstag Dr. Felix Krämer als neuen Generaldirektor des Museums Kunstpalast
Fotografie und Malerei sind integrale Bestandteile
Bei seiner Vorstellung präsentiert sich Krämer als „Museumsmann“, der gerne in der eigenen Sammlung stöbert und in Frankfurt dabei sogar verborgene Schätze entdeckte. Neben der Malerei sieht der Sohn eines Fotografen die Fotografie als integralen Bestandteil der Kunst und passt auch damit perfekt in die Anforderungen der Landeshauptstadt.
Kunst muss dem Publikum Spaß machen
Der 47-Jährige macht noch keine konkreten Aussagen zu seinen Plänen zu Düsseldorf. Doch eines steht ganz oben auf seiner To-Do-Liste: Ausstellung im Museum Kunstpalast zu präsentieren, die den Besuchern Spaß machen, die sie erreichen und die nicht langweilig sind. Ein Museum ist für den neuen Generaldirektor ein Ort der Neugierde und des Staunens. Dabei sei auch das Anecken ein probates Mittel. Bei allem stehe der Besucher im Mittelpunkt und Ziel müsse es sein, bei ihm die Leidenschaft zu wecken.
Ihn reizt der Düsseldorfer Bezug zu Design und Mode und zur Kunstakademie wird es nicht nur eine räumliche Nachbarschaft geben.
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Zeiten der Kulturentwicklung in Düsseldorf
Nun fällt der Wechsel von Dr. Felix Krämer in die Zeit des soeben fertig gewordenen Kulturentwicklungsplans. Dort ist von Kooperation und Zusammenarbeit von Häusern und Partnern die Rede. Leuchtturmprojekte wird es weiter geben, aber das Querdenken und Miteinander soll einen anderen Stellenwert erhalten. Ob sich das mit den Vorstellungen des neuen Chefs des Museums Kunstpalast verträgt, bleibt abzuwarten. Ebenso wie Schauspielhaus-Generalintendant Wilfried Schulz tritt er seinen Dienst in Düsseldorf an, und findet ein marodes Haus vor.
Palast von innen und außen
Die Dachsanierung des Museum Kunstpalast soll in zwei Abschnitten bis 2018 abgeschlossen sein. Krämer hat klare Vorstellung davon, wie der Kunstpalast auch seinem Namen wieder alle Ehre machen soll. Das heutige Erscheinungsbild scheint ihm da noch viel Potenzial der Verbesserung zu bieten.
Als eine der ersten Aufgaben will Krämer die digitale Sichtbarkeit des Museums Kunstpalast angehen. In der Webpräsenz soll die Sammlung dargestellt werden und so dem Besucher bereits im Vorfeld Informationen geben. Vielleicht fließen diese Informationen dann ebenfalls in eine geplante Häuserübergreifende Darstellung ein, die im Kulturentwicklungsplan angeregt wurde.
Vita
Dr. Felix Krämer ist am 27.11.1971 in Cambridge/England geboren. Seine Mutter ist Engländerin, der Vater Deutscher und in den 60-er Jahren als Fotograf für die RP tätig, weshalb Felix Krämer auch einen privaten Bezug zur Landeshauptstadt hat.
Er studierte Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. 2005 promovierte er mit einer Doktorarbeit zum Thema „Das unheimliche Heim“. Nach seiner Arbeit für die Hamburger Kunsthalle als Kurator wechselte er 2008 nach Frankfurt und wurde dort Leiter der Kunst der Moderne am Städel Museum.
Felix Krämer ist verheiratet und Vater von drei Kindern.