Düsseldorf nach dem Brand im Hinterhof der Linken: Warten auf das Ergebnis der Brandermittler
Noch ist es ein Verdacht – und von der Polizei nicht bestätigt: Vermutlich haben Unbekannte an der Corneliusstraße einen Stapel mit 3000 alten Wahlplakaten der Partei Die Linke in Brand gesteckt. Das Feuer entstand im Hinterhof mit Parteibüros und dem Linken Zentrum. Verletzt wurde niemand, doch ein Minibus der Partei, gerade erst repariert, brannte ebenfalls. Totalschaden!
Am Tag nach dem Feuer standen der Kreissprecher der Linken, Udo Bonn, und Pressesprecher Christian Jäger, zwischen Trümmern, Splittern und zu Quadern zusammengeschmolzenen Wahlplakaten. Den Partei-Bus hat die Spurensicherung der Düsseldorfer Partei mitgenommen. Soeben für den bevorstehenden Bundestagswahlkampf repariert, hat das Auto nur noch Schrottwert.
Über Selbstschutz nachdenken
Bonn, Jäger und Oliver Ongaro von Düsseldorf stellt sich quer zeigten sich erst einmal erfreut darüber, dass bei der Brand niemand verletzt wurde. DssQ nutzt Räume im Hinterhof. Sollte sich der Verdacht auf einen Brandanschlag bestätigen, so sagen die drei, wäre das allerdings eine neue Qualität der Gewalt in Düsseldorf. „Dann müssen wir über unseren Selbstschutz nachdenken.“ Vor vier Jahren wurde die Vordertür des Parteibüros von Sara Wagenknecht mit einer Stahlkugel beschossen. Vor knapp zwei Jahren zerstörte ein Flaschenwerfer die Schaufensterscheibe.
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Die Wahlplakate lagen bereit fürs Altpapier. Nun – nach dem Brand – müssen sie als Sondermüll entsorgt werden
Am Freitag (9.6.) gegen 16 Uhr hatte die letzte Person aus dem Büro der Linken den Ort an der Corneliusstraße verlassen. Gegen 19.45 Uhr war dann die Feuerwehr im Einsatz, die ein Übergreifen der Flammen auf die Gebäude verhindern konnte. Zudem wurde das Fahrzeug so rasch gelöscht, dass der Benzintank nicht verpuffen konnte. Ein Nachbar hatte den Feuerschein gesehen und sprach auch von einer Verpuffung. Nach Meinung von Feuerwehrleuten reichte es nicht, einfach nur ein Feuerzeug an den regennassen Stapel alter Wahlplakate zu halten. Nur per Brandbeschleuniger habe sich ein solches Feuer entfachen lassen, das Teile des Putzes von der Steinmauer am Brandort absprengte. Ein Experte: „Dazu muss der Brand mindestens 1000 Grad heiß gewesen sein.“
Am Samstag blieb den Linken und DssQ lediglich, die Überreste vom Brand zusammenzukehren. Sie müssen nun als Sondermüll teuer entsorgt werden.