Düsseldorf: Das Schlüssel-Problem zwischen Wasserschutzpolizei und Feuerwehr ist größer als gedacht
Dass Notarzt und Sanitäter am Düsseldorfer Rheinabschnitt zur Menschenrettung auf einen Anleger müssen, aber vor verschlossenen Türen stehen, kann durchaus öfter passieren. Darauf hat der Sprecher der Wasserschutzpolizei, Roman van der Maat, gegenüber report-D hingewiesen. Die Wasserschutzpolizei habe durchaus die Schlüssel zu manchen, privat betriebenen Steigern; aber nicht zu allen. Die Feuerwehr Düsseldorf könne die Schlüssel jederzeit über die Leitstelle in Duisburg anfordern.
Bei Einsätzen, bei denen es auf Sekunden ankommt? Deutlicher hätte man die Kommunikationsprobleme zwischen der in Duisburg beheimateten Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr Düsseldorf nicht benennen können. Am frühen Sonntagmorgen war ein 40 Jahre alter Mann bewusstlos treibend im Rhein gefunden, zunächst erfolgreich wiederbelebt worden und dann im Krankenhaus gestorben. Report-D berichtete.
"Ein Steiger muss gegen unbefugtes Betreten gesichert sein"
Erschwert wurden dabei die Arbeiten von Notarzt und Sanitätern dadurch, dass die Wache der Wasserschutzpolizei nicht besetzt und das Tor zum Ponton abgeschlossen war. Die Retter mussten wie Einbrecher einsteigen und das Schloss aufbrechen. Van der Maat machte telefonisch deutlich, dass er diese Ausgrenzung anderer Rettungsdienste für völlig selbstverständlich hält: „Andere, private Steiger sind ja auch verschlossen, damit keine Unbefugten sie betreten können.“
Kompetenzgerangel um den Düsseldorfer Wasserschutz seit 2015
Hinter der Auseinandersetzung steht ein Kompetenzgerangel, das seit 2015 andauert. „Wäre es damals nach den Plänen der Wasserschutzpolizei gegangen, gäbe es die Wache in Düsseldorf gar nicht mehr“, so van der Maat. Ob der Wasserschutz im Düsseldorfer Abschnitt nun aus Trotz Dienst nach Vorschrift macht und nur so weit wie nötig kooperiert, sollte so rasch wie möglich geklärt werden.