Düsseldorf: Stillstand vor der großen Abfahrt – Grand Départ
Wenn der Grand Départ vom 29. Juni bis 2. Juli durch Düsseldorf rollt, stehen alle anderen Räder still. Wie bereits beim der Probe „Race am Rhein“ im Jahr 2016 werden die Düsseldorfer am ersten Juli-Wochenende dem Radsport die Vorfahrt einräumen und viele Sperrungen und Beeinträchtigungen erleben. Oberbürgermeister Thomas Geisel fasst es so zusammen „Am besten nicht ärgern, sondern mitfeiern“.
Wie beim Race am Rhein wird die Strecke lange vor dem eigentlichen Start mit Absperrgittern gesichert sein
Aus den Fehlern gelernt
Im Vergleich zum Probelauf im vergangenen Jahr haben die Organisatoren viel getan, um die Bürger besser zu informieren. Bewohner der Sperrzonen, auf die ein Fahrzeug zugelassen ist, werden in diesen Tagen persönlich angeschrieben und auf die Beeinträchtigungen hingewiesen. Für die erste Etappe am 1. Juli werden den Bewohnern auf Antrag Einfahrgenehmigungen ausgestellt. Dafür ist seit Montag (22.5.) ein Büro im Technischen Rathaus an der Brinckmannstraße eingerichtet. Dass die Briefe bereits bei vielen angekommen sind, zeigten die ununterbrochen klingelnden Telefone der Mitarbeiter.
Bürgermeister Günter Karen-Jungen (links) informiert sich im Amt für Verkehrsmanagement über die Zufahrtsgenehmigungen für die Bürger bei Elisabetta Barberi (mitte) und Reiner Vogel (rechts)
Alle Bürger und die bis zu einer Million Besucher sollten sich vor dem 1. Juli informieren, wie sie an dem Tour-Wochenende an ihr Ziel kommen. Die Einschränkungen unterscheiden sich je nach Streckenverlauf der Tour.
Donnerstag, 29. Juni, Teampräsentation der 22 Mannschaften
Der Grand Départ beginnt am Donnerstag (29.6.) mit der Präsentation der Mannschaften und Sportler auf dem Gebiet zwischen Burgplatz und Johannes-Rau-Platz. Dieser Abschnitte werden gesperrt sein, aber die Innenstadt ist weiterhin befahrbar. Die Rheinbahn verkehrt weiter, mit Ausnahme der Buslinie 726, die am Rheinufer umgeleitet wird.
Freitag, 30. Juni, Eröffnung mit Lichterfest am Schloss Benrath
Die offizielle Eröffnungsfeier erfolgt im Rahmen des Lichterfestes am Schloss Benrath. In der Innenstadt werden ab Freitagmittag die Arbeiten für die Absperrungen der Strecke beginnen. Bis zum frühen Samstagmorgen werden die Sperrungen für die 1. Etappe aufgebaut. Es gelten damit die umfangreichen Einfahrbeschränkungen. Der Rheinufertunnel wird ab 17 Uhr gesperrt.
Samstag, 1. Juli, 1. Etappe
Die Tour de France 2017 beginnt mit einem Einzelzeitfahren über 14 Kilometer durch das Düsseldorfer Stadtgebiet. Start ist an der Messe, danach geht es am Rhein entlang zur Altstadt und über die Oberkasseler Brücke. Die Strecke führt durch Oberkassel über die Rheinkniebrücke zurück in Richtung Innenstadt, der Königsallee und an der Oper vorbei wieder zurück an den Rhein. Über die 3,3 Kilometer lange Zielgerade geht es zurück zur Messe. Die Werbekarawane startet um 13.45 Uhr. Der Beginn des Einzelzeitfahrens ist für 15.15 Uhr geplant.
Neben acht LED-Wänden, auf denen die Fahrten live übertragen werden, sind sechs Eventflächen mit Programm, Musik und Aktionen aufgebaut. Eine zentrale Bühne steht auf dem Burgplatz.
Als musikalischer Höhepunkt tritt die Gruppe Kraftwerk um 19:30 Uhr mit ihrem Konzert "Tour de France 3D" im Ehrenhof auf. Das Konzert ist ausverkauft.
Bereits in den frühen Morgenstunden wird das Stadtgebiet gesperrt sein. Bis zum Abend ist mit größeren Einschränkungen zu rechnen. Eine Übersicht welche Straßen am Samstag gesperrt oder eingeschränkt befahrbar sind, finden sie hier: Verkehrsbeschränkungen für 1. Etappe am 1. Juli.
Ohne Zufahrtsgenehmigung ist am 1. Juli in den gesperrten Zonen mit dem eigenen Fahrzeug kein Durchkommen
11.000 registrierte Fahrzeughalter, die an der Strecke oder den eingeschränkt befahrbaren Straßen (orange) wohnen, sind bereits durch die Stadt angeschrieben worden. Mitte Juni erfolgt eine erneute Erinnerung über Postwurfsendung. Aufgrund des zu erwartenden Zuschaueraufkommens werden die Bewohner gebeten, an den Tagen der Verkehrseinschränkungen möglichst auf ihr Kraftfahrzeug zu verzichten. Alternativen sind der Öffentliche Personennahverkehr oder das Fahrrad.
Zufahrtsberechtigungen
Bewohner und Gewerbetreibende, die am Samstag, 1. Juli, die gesperrten Gebiete befahren müssen und keinen Bewohnerparkausweis besitzen, können für diesen Tag kostenlose Zufahrtsberechtigungen erhalten.
Die Zufahrtsberechtigungen können beim Amt für Verkehrsmanagement im "Büro Verkehrsregelung Grand Départ" angefordert werden. Öffnungszeiten montags bis freitags, von 9 bis 16 Uhr, Raum 1047, in der 1. Etage des Technischen Verwaltungsgebäudes, Brinckmannstraße 5, oder telefonisch unter 0211-8993951 oder per Mail an gd-genehmigung@duesseldorf.de . Für die Zufahrtsberechtigungen sind Name, Anschrift sowie das Kfz-Kennzeichen erforderlich. Darüber hinaus muss das zwingend erforderliche Zufahrtsanliegen nachgewiesen werden.
Thomas Malik am Servicetelefon Grand Départ
Sonntag, 2. Juli, 2. Etappe
Die 2. Etappe der Tour beginnt am Sonntag um 10 Uhr mit dem Start der Werbekarawane am Burgplatz. Vor dem eigentlichen Rennstart fahren die Sportler ab 12:03 Uhr eine vorgeschaltete Neutralisation (acht Kilometer) ohne Zeitmessung. Der offizielle Start erfolgt dann auf der Fischerstraße um 12.30 Uhr. Das Fahrerfeld verlässt das Düsseldorfer Stadtgebiet Richtung Galopprennbahn. Von Grafenberg führt die Strecke durch Gerresheim, Erkrath, das Neandertal, Mettmann und Ratingen und von dort zurück nach Düsseldorf. Über die Theodor-Heuss-Brücke wird der Rhein gequert und die Fahrt Richtung Neuss fortgesetzt.
Die Zeitspanne der Einschränkungen für den allgemeinen Verkehr startet in den frühen Morgenstunden und dauert bis circa 16 Uhr.
Informationen, aber keine Zufahrtsberechtigungen
41.000 registrierte Fahrzeughalter, die im Bereich der zweiten Etappe wohnen, werden bis Anfang Juni persönlich von der Stadt angeschrieben und über die Beeinträchtigungen informiert. Im Gegensatz zum Samstag werden aber keine Zufahrtsberechtigungen ausgestellt. Hier finden sie die Übersicht, ob ihre Straße von den Verkehrsbeschränkungen bei 2. Etappe am 2. Juli betroffen ist.
In Bürgerinformationsveranstaltungen in den betroffenen Stadtgebieten erfahren die Bewohner alles über die zu erwartenden Einschränkungen.
> Stadtbezirk 4 (Niederkassel, Oberkassel, Lörick, Heerdt): Dienstag, 30. Mai, 15 bis 19 Uhr: Werner-Pfingst-Platz
> Stadtbezirk 7 (Hubbelrath, Ludenberg, Gerresheim, Grafenberg): Donnerstag, 1. Juni, 15 bis 19 Uhr: Neusser Tor
> Stadtbezirke 1 und 3 (Stadtmitte, Derendorf, Golzheim, Pempelfort, Altstadt, Carlstadt, Friedrichstadt, Hafen, Unterbilk, Bilk, Flehe, Volmerswerth, Hamm): Freitag, 2. Juni, 15 bis 19 Uhr: Schadowplatz
> Stadtbezirk 6 (Rath, Mörsenbroich, Unterrath, Lichtenbroich): Donnerstag, 8. Juni, 15 bis 19 Uhr: Oberrather Straße, Ecke St.-Franziskus-Straße vor der Fußgängerunterführung/Supermarkt
Parken
Besucher, die am 1. oder 2. Juli nach Düsseldorf mit dem Auto anreisen möchten, sollten vorab einen Parkplatz buchen. Unter www.parkvogel.de/granddepart kann für 20 Euro ein Parkplatz mit Anbindung an den ÖPNV gebucht werden. Im Preis ist die Fahrkarte für vier Personen enthalten.
Fußgängerinnen und Fußgänger
Das Queren der Strecke der 1. Etappe und 2. Etappe wird an eigens aufgebauten Brücken und ebenerdigen Übergängen ermöglicht. Die Geschäfte sind am 1. Juli regulär geöffnet und können zu Fuß erreicht werden.
Busse & Bahnen
Es wird dringend empfohlen, an den beiden Tour-Tagen öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Viele Straßenbahnen und die U-Bahnen sind zur 1. Etappe nicht von den Sperrungen betroffen. Ab Freitag, 30. Juni, 16.30 Uhr werden die Straßenbahnlinien 706 und 709 sowie einige Buslinien umgeleitet; alle anderen Linien fahren die gewohnte Strecke im verstärkten Takt. Dies gilt vor allem für die Linien U71 bis U79. Die 2. Etappe hat größere Auswirkungen auf den ÖPNV. Elf Bahn- und 28 Buslinien werden betroffen sein. Daher verkehren die U-Bahnlinien U72 bis U79 verstärkt. Zu größeren Einschränkungen kommt es bei den Straßenbahnlinien (von Norden und Osten kommend). Sie enden im Bereich Corneliusstraße, Graf-Adolf-Straße und Königsallee größtenteils am Hauptbahnhof oder am Graf-Adolf-Platz. Folgende Änderungen treten am Sonntag, 2. Juli, bis gegen 16 Uhr auf:
• Linie U71 fährt nur zwischen "Benrath S" und Universität Ost/Botanischer Garten",
• Linie U72 fährt nur zwischen "Hellriegelstraße" und "Schlüterstraße/Arbeitsagentur",
• Linie U73 fährt nur zwischen "Universität Ost/Botanischer Garten" und "Burgmüllerstraße",
• Düsseldorf ist von Neuss aus nur mit den S- oder Regionalbahnen zu erreichen oder mit der Linie 709 ab der Haltestelle "Neuss-Stadthalle/Museum" (die Linie U75 fährt nicht nach Neuss),
• Düsseldorf ist von Krefeld aus ebenfalls nur mit den Regionalbahnen zu erreichen, die Linie U76 wird zwischen "Bovert" und "Düsseldorf-Lörick" unterbrochen. Alle Strecken werden von der Einsatzleitung nach und nach freigegeben, wenn die Radsportler durch sind. Die Regional- und S-Bahnen fahren uneingeschränkt.
Radverkehr
Für die Anreise mit dem Fahrrad werden viele Radparkplätze eingerichtet. Die Zufahrt zum Rheinufer ist von Süden via Apollo-Platz/Mannesmannufer möglich. Von Norden ist die Altstadt über die Kaiserswerther Straße, Fischerstraße und durch den Hofgarten erreichbar. Eine durchgehende Nord-Süd-Fahrt am Rheinufer entlang ist nicht möglich. Zwischen Oberkasseler Brücke und Messe ist die Rad-Strecke am Rhein gesperrt. Von Norden ist der Start-/Zielpunkt der ersten Etappe über den Lohauser Deich oder die Beckbuschstraße/Arena-Straße erreichbar. Die Verbindung der linken und der rechten Rheinseite erfolgt über die Theodor-Heuss-Brücke und die Rheinkniebrücke, die auch Teil des Umleitungsrings für Radfahrerinnen und Radfahrer sind.
Menschen mit eingeschränkter Mobilität
Mobilitätseingeschränkte Menschen finden ausführliche Informationen unter www.duesseldorf.de/letour/barrierefrei. Nachfragen können sie an die Servicerufnummer 115 und per E-Mail an letour@duesseldorf.de richten.
Informationen
Weitere Informationen zum Thema finden sich online unter www.duesseldorf.de/letour/verkehr. Nachfragen zum Thema werden unter Telefon 115, montags bis freitags, 7.30 bis 18 Uhr, und samstags, 8 bis 13 Uhr, beantwortet. Am 1. und 2. Juli wird die 115 ebenfalls erreichbar sein. Anfragen per E-Mail können an die Adresse letour@duesseldorf.de gerichtet werden.