Düsseldorfer Altstadt: Großaufgebot der Feuerwehr beim Brand eines Hauses in der Mertensgasse
Dichter schwarzer Rauch über dem "Schwarzen Peter" an der Ecke Bolkerstraße/Meternsgasse: Die Belegschaft des gegenüberliegenden "Auberge" alarmierte am Karfreitag um 11:04 Uhr die Feuerwehr. Die rückte mit zwei Löschzügen und mehreren Sonderfahrzeugen. Kurze Zeit später wurden zwei weitere Löschzuge in die Altstadt beordert. Aus Sicht der Feuerwehr eines der schlimmsten Einsatzgebiete: Es ist eng, die meisten Häuser sind alte Holzkonstruktionen mit Holzdecken und Holztreppen. Ein Feuerwehrsprecher: "Die Altstadt war am Mittag des Karfreitag sehr leer. Deshalb konnten wir von allen Seiten heranfahren. Zu einer anderen Tageszeit wäre dieser Brand nicht so vergleichweise glimpflich verlaufen." Es wurde niemand verletzt, der Schaden liegt nach ersten Schätzungen jenseits von 600.000 Euro. Das Gebäude ist laut Bauaufsicht nicht einsturzgefährdet, aber unbewohn- und unbenutzbar.
Dichte Wolken über der Altstadt, Foto: privat
Augenzeugen erzählten Report-D: "Zunächst ging es scheinbar ganz gemütlich los. Die Feuerwehr fuhr vor und orientierte sich erst mal. Rollte die Schläuche aus. Doch dann fielen Teile des Dachs vom brennenden Haus herunter. Und Dachziegel. Da wurde plötzlich alle ganz schnell und sperrten den Bereich weiträumig ab."
Die Rauchwolke über der Altstadt beunruhigte viele Düsseldorfer, so dass weitere Meldungen bei der Feuerwehr eingingen. Die Einsatzkräfte erreichten das Haus in der Mertensgasse 27, in dem beim Eintreffen bereit das zweite Obergeschoss und der Dachstuhl brannten. Bei den Nachlöscharbeiten offenbarte sich das ganze Ausmaß des Schadens: Die Fassade des Hauses stand um mehrere Daumenbreiten vor
Brandort Altstadt: Die Feuerwehr fürchtet die Enge. Retter, Fahrzeuge und Material kommen nicht durch – ein Brand kann sich rasch auf benachbarte Häuser ausbreiten
"Zu einem anderen Zeitpunkt wäre das nicht so glimpflich verlaufen!"
Die Feuerwehr schildert den Einsatz so: Das Feuer habe im 1. Obergeschoss begonnen und rasch auf die Gaststätte Schwarzer Peter übergegriffen, in der am Freitagmittag noch niemand war. Über Treppenhäuser und Zwischendecken breiteten sich die Flammen rasch in das 2. Obergeschoss und den Dachstuhl aus. Die Feuerwehr konnte dreo Drehleitern in Stellung bringen und von oben löschen. Gleichzeitig Teams im Haus gegen die Flammen vor. Ein Problem dabei: Es gibt dort zwei Treppenhäuser: Von der Mertensgasse aus ist der Dachstuhl nicht erreichbar. Wer ganz nach oben will, muss einen Eingang an der Bolkerstraße nutzen. Ein Feuerwehrmann: "Das müssen sie in einer Brandsituation erst einmal verstehen."
Feuerwehrleute suchten im Gebäude, aber auch von zwei Drehleitern aus nach versteckten Brandnestern. Wände und Decken wurden teilweise geöffnet. Dabei kamen auch Wärmebildkameras zum Einsatz. Die Bauaufsicht inspizierte den Brandort. Deren Experten erklärten das Gebäude für nicht einsturzgefährdet, aber unbewohn- und unbenutzbar und auch Experten der Polizei machten sich ein erstes Bild aus den Körben der Feuerwehr heraus. Sie müssen nun die Brandursache ermitteln.
Zahlreiche Ziegel fielen vom Dach des "Schwarzen Peters"
Vertreter des Bauaufsichtsamtes erklärten: "Keine Einsturzgefahr". Dennoch ist das Haus bis auf weiteres nicht benutzbar – Decken, Wände, das Dach, die Elektrik – alles kaputt. Hinzu kommen die Schäden durch das Löschwasser.
Experten der Polizei schauten sich den Dachstuhl nach Ende der Löscharbeiten aus dem Korb der Wehr an.