Düsseldorf: Plakatkunst gegen Rassismus
Während die Plakatwände in Düsseldorf einen Monat vor der Landtagswahl täglich mehr werden und für die Parteien werben, fällt ein Plakat mit der Aussage „Am falschen Ort“ auf. In Kooperation mit fiftyfifty und der Flüchtlingsinitiative STAY! schuf die Künstlerin Katharina Sieverding mit ihrem Plakatmotiv ein Statement gegen Rassismus und Populismus.
Seit Montag (10.4.) präsentieren sich die Plakatkunstwerke an 66 Stellen im Stadtgebiet. Katharina Sieverding bezieht damit klar Position gegen alle Waffen und spricht sich dafür aus, dass Flucht ein Menschenrecht ist. "Wir wollen mit der Kunst von Katharina Sieverding einen Beitrag gegen Menschenverachtung und Ausgrenzung leisten”, sagte Hubert Ostendorf von fiftyfifty. Gerade in Wahlkampfzeiten sei es wichtig, deutlich Position für Obdachlose und Flüchtlinge zu beziehen, gegen die rechte Parteien Stimmung zu machen. Unterstützt wird die Aktion von der Firma Franke Dauerwerbung, auf deren Plakatständer die Bilder zu sehen sind.
(v.l) Oliver Ongaro (STAY!), Katharina Sieverding, Hubert Ostendorf (fiftyfifty) vor dem Plakat an der Siegburgerstraße
Die Künstlerin arbeitet schon seit Gründung von fiftyfifty mit dem Verein für Obdachlosenhilfe zusammen. Anlässlich der Kampagne „Am falschen Ort“ stellt sie eine weitere Edition mit dem Plakatmotiv zur Verfügung, die zum Kauf angeboten wird. Das ursprüngliche Bild zur Aktion ist aktuell in der Bundeskunsthalle Bonn in der Ausstellung “Kunst und Kapital” zu sehen. Das Bild ist eine Fotocollage aus einer Luftaufnahme eines Flüchtlingscamps in Jordanien und der Aufnahme zweier russischer Soldaten. Der Schriftzug „Am falschen Ort“ zitiert den Palästinenser Edward W. Said, der sich für die Rechte der Palästinenser in Israel und den besetzten Gebieten einsetzte.
Die Verkaufserlöse aus den von Katharina Sieverding gestifteten Werken fließen in die neuen Housing-First-Projekte von fiftyfifty. Doch neben der Hilfe für Menschen in Not haben fiftyfifty und die Künstlerin auch den Anspruch Missstände anzuprangern. Für ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs erhält Katharina Sieverding in diesem Jahr den renommierten Käthe-Kollwitz-Preis.
Fotos: fiftyfifty