Düsseldorf Kaufhof: Investitionsbremse für die Filialen?
Es grummelt im Vorstand von Kaufhof. Das schreibt das Fachmagazin „Textilwirtschaft“. Unter anderem sollen die Investitionen zur Renovierung von Filialen betroffen sein. Und das würde auch den Kaufhof am Wehrhahn in Düsseldorf treffen. Gegenüber report-D dementierte ein Pressesprecher von Kaufhof, dass es Streit in der Kaufhausspitze gibt.
O-Ton: „Kaufhof und HBC haben eine starke Partnerschaft und beide Parteien profitieren davon. Die Managementteams arbeiten eng zusammen und bündeln ihre hohe Branchenexpertise diesseits und jenseits des Atlantik. Wir sind gemeinsam entschlossen, erfolgreiche und für die Kunden begeisternde Warenhäuser in Nordamerika und Europa zu betreiben. HBC hat von Beginn der Übernahme an betont, dem europäischen Managementteam vollständig zu vertrauen.“
"Fehleinschätzung des deutschen Marktes"
Mehrheitlich gehört Galeria Kaufhof dem kanadischen Unternehmen Hudson Bay Corporation, HBC. Laut dem Bericht der Textilwirtschaft kracht es derzeit zwischen dem HBC-Aufsichtsratsvorsitzenden Don Watros und dem HBC-Europa- und Deutschlandchef Olivier van den Bossche. Das Ergebnis sei schlecht für die rund 100 Filialen von Kaufhof in Deutschland. Bei der Textilwirtschaft ist die Rede von Fehleinschätzungen des deutschen Marktes, viel zu hohen Rabatten ausgerechnet im eminent wichtigen Weihnachtsgeschäft und einer Vollbremsung bei den Investitionen.
Investtion – gestreckt oder umgeleitet?
Letztere täte den Düsseldorfer Häusern richtig weh. Zwar verwies Kaufhof-Sprecher Gerd Koslowski darauf, dass im Kaufhof an der Königsallee bereits das Untergeschoss umgebaut worden sei und im laufenden Jahr das Erdgeschoss anstehe. Doch von weiteren Arbeiten dort und von der gesamten Filiale am Wehrhahn ist bei ihm nicht Rede. Eigentlich wollte der Kaufhof, genauer Eigentümer HBC rund eine Milliarde Euro in die Modernisierung der Filialen. Aufgrund zu niedriger Umsatze solle diese Summe um einige Jahre gestreckt werden, hatte Deutschlandchef im Interview mit der Mitarbeiterzeitung von Kaufhof angekündigt.
Umsatzrückgang in Januar und Februar
Die Textilwirtschaft geht in ihrem Text noch einen Schritt weiter. Weil die Umsätze in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres schwächelten, würden die deutschen Renovierungsgelder in die Niederlande umgeleitet. Wie die Geschichte der Textilwirtschaft zeigt, hat dieses Interview das interne Gemurmel nicht – wie eigentlich gedacht – beruhigt, sondern eher noch angeheizt.