Düsseldorfer Staatsanwaltschaft im Fall Wendt: Ermittlungen „gegen Unbekannt“ gestartet
Erstmals im Fall um Beamtensold-Zahlungen an den Polizeigewerkschafter Rainer Wendt geht jetzt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf konkret vom Verdacht der Untreue aus. Für die Verletzung fremden Vermögens gebe es nun „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“, bestätigte uns auf Anfrage Behördensprecher Max Werner. Der Verdacht richte sich aber noch nicht gegen eine bestimmte Person.
Eine aus den Reihen der NRW-Linken gegen Landes-Innenminister Ralf Jäger (SPD) erstattete Strafanzeige war drei Wochen lang lediglich im „Allgemeinen Register“ der Staatsanwaltschaft geführt worden; jetzt werden die Ermittlungen zur Aufklärung zunächst „gegen Unbekannt“ geführt.
Zehn Jahre lang Beamtensold
Rainer Wendt, der 60-jährige Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, soll – wie berichtet – zehn Jahre lang vom Land NRW eine Beamtenbesoldung erhalten haben, obwohl er nicht mehr im Duisburger Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) gearbeitet hatte. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ist für die Strafverfolgung zuständig, weil das Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV) seinen Sitz in der Landeshauptstadt hat, dem möglichen Tatort der widersinnigen Gehaltszahlungen an Wendt.