So jeck waren die Veedelszüge in Düsseldorf
Vor dem großen Zug in Düsseldorf an Rosenmontag gab es am Samstag und Sonntag zahlreiche Umzüge in den Stadtteilen. Report-D war in Lohausen, Itter, Mörsenbroich, Gerresheim, Niederkassel, Eller und Reisholz/Hassels. Überall trafen wir auf begeisterte Jecke in den Zügen und gute Stimmung am Straßenrand. Wir haben einige Eindrücke eingefangen, schauen sie selber:
Thomas Geisel und Frau Vera feierten mit den Jecken in Mörsenbroich
Mörsenbroich
Wer in Mörsenbroich den Karnevalszug verpasst hatte, brauchte nicht traurig sein. Einige Ecken weiter hatten alle erneut die Gelegenheit das bunte Treiben zu bestaunen. In einigen Schleifen wurde Mörsenbroich von den Jecken erobert und auch Prominenz schloss sich der Feier an. Thomas Jarzombek, CDU, zog persönlich mit seinen Parteifreunden aus dem Bezirk mit und auch Oberbürgermeister Thomas Geisel schaute mit seiner Frau vorbei. Wie es sich für einen richtigen Veedelszoch gehörte, hatten sich Schulen, Sportverein und die Karnevalsgesellschaften des Viertels versammelt. Aber auch die Tierklinik und die Zahnärtze trugen zum bunten Bild des Zuges bei.
Mit Helau grüßten auch die Mitarbeiter der Sana-Klinik Gerresheim
Gerresheim
Ohne die „Saubande“ würde es in Gerresheim keinen Veedelszoch geben. In diesem Jahr hat sich der Förderkreis den Herausforderungen gestellt, die durch das erweiterte Sicherheitskonzept zu stemmen waren. Viele Tausend begeisterte Zuschauern dankten es und säumten die Straßen in Gerresheim, als sich der Zug mit etwas Verspätung am Sonntag (26.2.) seinen Weg bahnte. 39 Gruppen waren am Start und neben großen Gesellschaften wie der Gerresheimer Bürgerwehr waren auch die Sportvereine, Kindergärten und Freundeskreise dabei. Dabei hatten sich die Zugteilnehmer zum Teil auch ein eigenes Motto ausgedacht und die Gruppen entsprechend einheitlich kostümiert. Der Verein Urmelhaus „war tierisch gut drauf“ und bestand aus einer ganz bunten Tierschar. Vom Sherwood Forest in Gerresheim kamen die Damen von „Robina Hood“, die mit viel Freude ihr Helau verbreiteten. Die Rheinfanfaren begleiteten den Zug wieder mit einem eigenen Wagen, den sie als Bühne nutzten und während der Fahrt ihre Lieder präsentierten.
Viel Phantasie und Farbe bei den Kostümen in Niederkassel
Niederkassel
In Niederkassel organisiert die Tonnengarde nicht nur den Veedelszoch, es gibt in Anschluss noch das traditionellen Tonnenrennen. Mit sechs Wagen, mehr als zwanzig Fußgruppen und 700 Teilnehmern bot sich den zahlreichen Zuschauern an den Straßen von Niederkassel ein buntes Bild. Premiere bei einem Karnevalszug hatten die Kinder und Betreuer von KRASS. Sie hatten sich das eigene Motto „Balla Balla“ gegeben und waren über und über mit bunten Bällen geschmückt. KRASS-Chefin Claudia Seidensticker war ebenso begeistert über die tolle Stimmung, wie die vielen Flüchtlingskinder und ihre Familien. Viele Karnevalsgesellschaften nahmen mit ihren Abordnungen am Zug teil, der von den Kindern der japanischen internationalen Schule angeführt wurde. Thomas Jarzombek, CDU, zeigte sich am Sonntag als fleißiger Karnevalist. Nachdem er am Morgen bereits am Zug in Mörsenbroich teilgenommen hatte, ließ er es sich nicht nehmen, auch in Niederkassel zum „Helau“ beizutragen. Neben dem Tonnenbauerpaar stellten sich anschließend auch das Prinzenpaar der Stadt Düsseldorf dem Rennen mit der Tonne.
Prinz Olli von den Gurkenländern hatte seiner Angebeteten im vergangenen Jahr beim Zug einen Heiratsantrag auf der Bühne gemacht. Sie hatte “ja” gesagt und war in diesem Jahr an seiner Seite
Eller
Mit einem Biwak, bei dem auch das Düsseldorfer Prinzenpaar gerne vorbei schaute, starteten die Jecken in Eller bereits um 11:11 Uhr ihren Karnevalssonntag. Die kleine Bühne war vor dem Rathaus am Gertrudis Platz aufgebaut und der Platz füllte sich gegen Mittag immer mehr, bis es kurz vor 15 Uhr hieß: Der Zoch kütt. Fast 800 Teilnehmer hatten sich zu einem närrischen Lindwurm formiert und wurden mit viel Helau begrüßt. Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen hatten die Organisatoren vor eine große Aufgabe gestellt, doch es klappte alles. Viele Besucher sahen zwar deutlich mehr Polizei als in den Vorjahren, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. 28 Gruppen hatten sich bunt verkleidet und warteten gespannt auf das Ergebnis des Kostümwettbewerbs. Denn bereits am Aufstellplatz hatte sich die Jury ein Bild gemacht und die Preisträger wurden beim Vorbeimarsch an der Bühne gleich beglückwünscht. Den ersten Platz macht die Gruppe der Gurkenländer Clowns und des SV Oberbilk, die als Sträflinge und Clowns kostümiert waren. Die ganze Gruppe hätte gemeinsam einen Besuch im Apollo Varieté genießen können, doch sie verzichtete auf den Preis und bat stattdessen um eine Spende an die Werkstatt für angepasste Arbeit im Südpark. Die Sioux Dakota Indianer belegten den zweiten Platz und können sich über ein Essen in der Gaststätte Franz Ratte freuen. Die Einkaufsgutscheine für die Geschäfte der Werbegemeinschaft Eller gingen an die Roten Teufel Eller für den dritten Platz.
Nach dem Zug wurde im Schützenhaus Eller und in vielen Lokalen noch fröhlich weiter gefeiert.
Superwomen Daniela Ritter brachte alle in Schwung
Reisholz/Hassels
Traditionell begrüßt die Lokomotive Emma die närrischen Besucher des Veedelszoch in Hassels und Reisholz mit ihren Schild „Dä Zoch kütt“. 27 Gruppen mit mehreren Hundert Teilnehmern schlossen sich der Lokomotive an und bildeten den südlichsten Zug in Düsseldorf. Mit flotter Musik und motivierenden Ansagen sorgte „Superwomen Daniela“ von der Tanzschule Budde dafür, dass nicht nur ihre Gruppe im Zug, sondern auch die Zuschauer in Bewegung kamen. Eine Besonderheit war die musikalische Begleitung im Zoch, denn gleich drei Guggenmusik-Gruppen sorgten für flotten Sound. Die Reisholzer Quatschköpp übten mit ihrem Mottowagen Kritik Oberbürgermeister Thomas Geisel, denn eine Mehrzweckhalle im Stadtteil ist immer noch nicht in Sicht. Mit kleinen Problemen mit seinem Gerät hatte Oberquatschkopp Dirk Angerhausen zu kämpfen. Denn sein vom ADAC gezogen Bagger Buddel war für die Straßen in Hassels und Reisholz etwas zu groß und musste sich ordentlich mühen die Kurven zu kriegen.
Lohausen
Unter dem Motto „Pusteblömkes sind net klein, fleje in die Welt hinein!“ startete der Veedelszoch nach einem Biwak auf dem Schützenplatz pünktlich um 13:11 Uhr am Samstag (25.2.). Als sich der fröhliche Lindwurm dann durch die Straßen geschlängelt hatte, gab es eine Premiere. Eine zweite Bühne war für den Nachwuchs gerichtet worden und bot so Raum für das erste Kinderbiwäkchen.
Itter
„Die Jecke trecke“ durch Itter, das außen einer Festung glich, während innen fröhlich Familienkarneval gefeiert wurde. Nach zwei Runden durch den Stadtteil fiel die Spannung ab von Uwe Linß. Sein erstes Mal als Zugleiter war gelungen. „Alle Jecke trecke“ – das waren 22 Gruppen mit rund 450 Aktiven im Zug.