„Düsseldorf Helau“ – neue Worte für die Flüchtlinge am Karweg
Die Bewohner und Helfer aus der Flüchtlingsunterkunft am Karweg besuchten gemeinsam den Karnevalzug in Itter. Schnell war das „Helau“ gelernt und die fröhliche Stimmung sprang über.
Dass in ihrer neuen Nachbarschaft Gartenzwerge, Piraten, Cowboys, vorwitzige Kirchenmäuse und jede Menge andere jecke Kreaturen leben, davon ahnten die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an der südwestlichen Grenze des Stadtteils Holthausen bislang nichts. Am Karnevalswochenende sahen sie – viele amüsiert, manche beinahe ungläubig – den „Veedelszoch Itter“ an: 22 Karnevalsgruppen aus dem ganzen Düsseldorfer Süden mit insgesamt etwa 450 närrisch kostümierten Teilnehmern sorgten für Heiterkeit.
Für fast alle Bewohner der Flüchtlingsunterkunft war es die erste Begegnung mit dem rheinischen Karneval. Den gemeinsamen Besuch des Veedelszochs hatten Mitglieder des ehrenamtlichen AWO-Helferteams organisiert. Vor allem für die Kinder war es ein Riesenspaß: Winkend und mit lauten Helau-Rufen machten sie die Wagen- und Fußgruppen auf sich aufmerksam – und prompt flogen ihnen reichlich „Kamelle“ und andere kleine Geschenke zu.
„Was für ein schönes, fröhliches Fest!“: Ekhlas Morad und ihr Mann Ali Khalil Hussein schauten sich den Veedelszoch mit ihren drei kleinen Töchtern an
Wie aber gefiel es den Erwachsenen beim Karneval in Itter? „Das ist so ein schönes, buntes Fest, alle sind so fröhlich“, fasste Ekhlas Morad ihre Eindrücke vom Veedelszoch zusammen. Die junge Frau aus dem Irak hatte sich das närrische Treiben gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Töchtern angeschaut. Der Familienvater achtete dabei auch auf die Polizisten, die den Zug sicherten. „Ich war im Irak selbst Polizist“ erzählt Ali Khalil Hussein. „Mir ist aufgefallen, wie nett und umsichtig sich die Polizisten gegenüber den Feiernden verhalten. Sie sind wirklich freundlich und sorgen dennoch souverän dafür, dass sich niemand zu sehr ins Getümmel stürzt.“