Düsseldorf und der Möhne-Sturm: ein Schwerverletzter und ein zusammengefallenes Baugerüst
Eine Anwohnerin dachte, der Küchenoberschrank sei von der Wand gefallen. So laut hatte es gekracht. Ein Handwerker in Ruf-Bereitschaft beschrieb das Geräusch so: „Es klang, als sei ein kompletter Container vom Lastwagen gefallen.“ Tatsächlich hatte der Altweibersturm am Donnerstagnachmittag auf der Talstraße ein komplettes Baugerüst zum Einsturz gebracht.
Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr hatte Mühe, das Gewirr aus Stahlstreben, Brettern, Baumteilen und darunter begrabenen Autos zu sortieren. Eine Gesamtzahl der Sturmeinsätze will die Feuerwehr am Freitag bekannt geben.
Der Schirm knickt, die Fransen fliegen: So wütete der Sturm auf der Mühlenstraße.
Aus der vorläufigen Bilanz des Altweiber-Donnerstags ragt ein schwerer Unfall heraus. Ein 17 Jahre alter Jeck wurde schwer verletzt, als er in Höhe des Stiftplatzes von der Mauer rund fünf Meter tief auf das Untere Rheinwerft fiel. Laut dem Bericht der Feuerwehr erlitt er dabei schwere Kopfverletzungen. Nachdem ihn ein Notarzt am Unfallort stabilisiert hatte, wurde der junge Mann in die Universitätskliniken gebracht.
Die Feuerwehr registrierte bis 17 Uhr 17 (Vorjahr: 54) nach Alkoholgenuss orientierungslose Jugendliche. In den Unfallhilfestellen der Altstadt wurden 140 (Vj. 123) Menschen versorgt. Etwa die Hälfte von ihnen, 77 (Vj. 21) mussten in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Sanitäter meldeten 51 (68) Bagatellverletzungen und 3 (7) mittelschwer Verwundete.
Das Festzelt auf dem Burgplatz wurde ab 15:40 Uhr komplett geräumt. Laut der Inhaberin steht es sicher bis Windstärke 8
Gegen halb vier beschlossen Polizeim Feuerwehr,m Ordnungsamt und Düsseldorfer Comitee Carneval: Altweiber wird nach drinnen verlegt – Stop für den Straßenkarneval. Auch das Zelt auf dem Burgplatz wurde komplett geräumt.
Zur Kontrolle des Glasverbots in der Altstadt, gegen Wildpinkler und jugendliche Alkoholtrinker waren 270 Frauen und Männer des Ordnungsamtes im Einsatz. Bis kurz vor 17 Uhr hatte sie acht Gruppen von Jugendlichen kontrolliert, die unerlaubt Alkohol bei sich hatten. 37 Wildpinkler wurden aktenkundig und bekommen in den nächsten eine Puller-Knolle. Unerlaubtes Urinieren kostet in Düsseldorf 35 Euro.
37 Wildpinkler wurden vom Ordnungsamt erwischt. Das erleichtert sie um 35 Euro.
Soweit eine erste, vorläufige Bilanz von Feuerwehr und Ordnungsamt. Die Polizei will sich am Freitagmittag äußern.