Erfolg für Düsseldorfer Drogenfahnder: Zwillingsbrüder sollen mit Asia-Gemüse und Rauschgift gehandelt haben
Ohne diese Erfolgsmeldung hätte die Polizei Düsseldorf am Mittwoch schlecht dagestanden – das Landgericht ließ den Hauptverdächtigen für die Brandstiftung in der mit Flüchtlingen belegten Messehalle frei. Die Beweisaufnahme habe den Tatverdacht zerstreut. Es gab offenbar Übersetzungsfehler bei den Vernehmungen und schlampige Ermittlungen, die den richterlichen Fragen nicht standhielten. Da kann ein positives Gegengewicht nicht schaden. Zumal Drogenfahndern am 10. August vergangenen Jahres eine mutmaßliche Rauschgiftbande ins Netz ging, die bis nach Berlin geliefert haben soll.
Vier mutmaßliche Täter sitzen noch immer in Untersuchungshaft: Zwillingsbrüder, 33 Jahre alt, die in Düsseldorf Derendorf gut-bürgerlich wohnten. Und scheinbar ihren Wohlstand seit 2013 mit einem Asia Food Handel finanzierten, der in Düsseldorf Heerdt Lager und Kühlräume angemietet hatte. Hinzu kommen ein Fahrer (30) und der Lagerist (42). Auf der für alle sichtbaren Seite wurden Asia Shops und Asia Restaurants mit Gemüse und Asia Produkten beliefert.
Rauschgifthandel über Online-Plattformen
Auch im Darknet, der Internet-Unterwelt, hatten die nach Angaben der Drogenfahnder sehr asketisch lebenden Händler eine Adresse samt Bestellkatalog und Preisliste. Hier aber gab es Marihuana in mehreren Qualitätsstufen, Hasch, Kokain, Amphetamine in Pillenform und als Kristalle. Da Lagerist und Fahrer nach Ansicht der Polizei vom schwunghaften Rauschgifthandel wussten, sollen Lager, Fahrzeuge und Personal für beides genutzt worden sein: den Handel mit Asia Food und den mutmaßlichen Rauschgifthandel.
Unter den Möhren lag verbotenes Gemüse
Oben lagen die Möhren. Darunter verbotene Gräser. Eine Sonderkommission, im Kern bestehend aus zwei Beamten, ermittelte neun Monate lang. Nun wird den Beschuldigten Anfang März der Prozess gemacht. 50.000 Euro in bar, ein US-Muscle-Car Ford Mustang und zwei Sport-Motorräder wurde gerichtlich eingezogen. An und mit Drogengeld darf in Deutschland niemand Eigentum erwerben – rund 150.000 Euro fallen daher der Staatskasse zu.
Foto: Polizei Düsseldorf