Düsseldorf Pempelfort: Heimspiel beim OB-Dialog
Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte am Mittwoch die Pempelforter Bürger zum Dialog eingeladen. Für ihn ein Heimspiel, da er mit seiner Familie in diesem Stadtteil wohnt. So konnte er viele der Themen aus eigener Erfahrung beurteilen, musste aber dennoch einige Punkte für seine Verwaltung mitnehmen.
Es war der 16. OB-Dialog, der Thomas Geisel am Mittwoch in die Clara Schumann Musikschule führte. Rund 80 Bürger und Bürgerinnen hatten sich im Udo-van-Meeteren-Saal versammelt. Unter ihnen auch die Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner, die das Stadtoberhaupt zuvor auf seinem Rundgang durch den Stadtteil begleitet hatte.
Durch die zentrale Lage von Pempelfort ist der Stadtteil ein begehrtes Wohngebiet, doch damit sind auch Nachteile verbunden, wie einige Bürger kritisch anmerkten. Die Straßen seien zunehmend zugeparkt und das Ordnungsamt würde zwar regelmäßig Knöllchen verteilen, aber nur tagsüber. Thomas Geisel versprach, dem nachzugehen, zumal – wie er schmunzelnd bemerkte – die Einnahmen aus Parkverstößen direkt in die Stadtkasse fließen. Aber der Bedarf an Wohnraum lässt viele Anwohner auch mit offenen Augen durch das Viertel gehen und so konnten verschiedene Objekte benannt werden, die offensichtlich leer stehen und teilweise sogar in städtischem Eigentum seien. Ein Herr regte die Schaltung eines Leerstandmelders auf der städtischen Homepage an, auf dem Bürger solche Immobilien melden können, damit die Verwaltung die Eigentümer darauf anspricht. Warum das Haus an der Augustastraße 35 immer mehr verrottet, obwohl es in städtischem Besitz ist, konnte Geisel nicht sagen. Der Immobilienbesitz der Stadt sei ein Thema, das ihn schon mehrfach erstaunt habe, führte er aus und versprach „Dampf“ zu machen.
Rund 80 Düsseldorfer suchten am Mittwoch den Dialog mit dem OB
Bei einem anderen Thema gab es sofort spontanen Applaus der Anwesenden. Eine Dame kritisierte die „geschmacklose“ Feuertreppe, die an Schloss Jägerhof angebracht wurde. Geisel verteidigte die Maßnahme mit den Brandschutzauflagen und dass über die zukünftige Nutzung des Hauses noch keine Entscheidung gefallen sei. Ebenso offen sei die Zukunft des Hofgärtnerhauses und des Theatermuseums. Das Theatermuseum könnte auf freie Flächen ins Kap 1 ziehen, die Bezeichnung für das Gebäude am Karl-Arnold-Platz 1, in dem bisher die Post war. Dort soll auch die Stadtbücherei ihren neuen Standort finden, damit die Volkshochschule am Bertha-von-Suttner Platz mehr Möglichkeiten hat.
Viele Bürger nutzen den OB-Dialog, um dem Stadtoberhaupt ihre Wünsche zu Stolperstellen im Bürgersteig, fehlender Beleuchtung im Park bis hin zur Verbesserung des Marktangebotes auf dem Rochusplatz mitzugeben. Die bei den Veranstaltungen ausliegenden Dialogpostkarten waren noch bei keinem Termin so rege genutzt worden. Moderatorin Kerstin Jäckel-Engstfeld brachte während des Abends immer wieder neue Aspekte der Bürger von den Karten ein.
Zum nächsten OB-Dialog reist Thomas Geisel am 30. März nach Lörick.