Immer mehr Kunden sind online bei der Stadtsparkasse Düsseldorf
Über die Hälfte der Kunden, die ein Girokonto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf besitzen, erledigen ihre Bankgeschäfte online. Entsprechend reagiert die Sparkasse und setzt auf mediale Filialen und ein App-basiertes Girokonto „Yomo“.
Privatkundenvorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf Dr. Michael Meyer
Immer mehr online
Auch immer mehr Senioren erledigen ihre Bankgeschäfte am Computer. Manchmal notgedrungen. Denn die Sparkasse Düsseldorf reduziert die Filialen und stellt stattdessen Bankingterminals und Geldautomaten auf. Die Serviceangebote der Bank wandeln sich und das sei eine Reaktion auf das Kundenverhalten, führte Dr. Michael Meyer, Privatkundenvorstand, am Montag bei der Erläuterung der neuen Privatkundenstrategie aus. Hatte die Sparkasse vor zwanzig Jahren noch 260.000 klassische Kundenkonten, erhöhte sich die Zahl 2016 auf 290.000. Allerdings werden diese zu mehr als 50 Prozent online geführt. Die Servicenachfrage in den Filialen habe stetig abgenommen und sinke weiter. Weniger Papierüberweisungen am Schalter, weniger Kassenposten, die Kunden erledigen viele Bankgeschäfte per Computer oder Smartphone und Geld gibt es mittlerweile auch bei Aldi und Rewe zum Mitnehmen. Wenn sie eine Filiale aufsuchen, dann wegen Beratung in konkreten Fällen wie Finanzierungen oder Geldanlage. Von den ehemalig 64 Filialen bleiben nach der Neuordnung noch 43 über, immerhin so viele wie die fünf anderen Banken in Düsseldorf zusammen aufweisen können. Wo Filialen geschlossen wurden ist in vielen Fällen ein sogenanntes SB-Center mit Bankingterminal und Geldautomat installiert worden, aber ohne persönliche Beratung.
Persönliche Beratung am Tisch, Chat oder Telefon
Die gibt es in „Medialen Filialen“, bei denen die Kunden unter einer Service-Telefonnummer oder per Chat viele Themen mit qualifizierten Mitarbeitern klären können. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Sparkasse rund 330.000 Kontaktaufnahmen auf diesem Wege und der überwiegende Teil der Anfragen konnte direkt geklärt werden.
Am Computer kann neben dem Online-Banking auch per Mail oder Chat gefragt werden, außerdem gibt das telefonische Service-Center
Filialen und Privatkundencenter bieten ein verstärktes persönliches Beratungsangebot, bei denen Spezialisten individuell auf die Anliegen der Kunden eingehen.
Änderung der Gebühren
Durch das geänderte Kundenverhalten hat die Sparkasse die Gebühren für die Kontoführung angepasst. Wer ein Online-Konto besitzt und über 1.250 Euro im Monat an Geldeingang verzeichnen kann, braucht keine Gebühren zu zahlen. Erreicht man diesen Mindestumsatz nicht, fallen ab 1. Mai statt bisher 6,50 Euro nur noch 5,50 Euro an. Das kostenfreie Konto für Schüler, Auszubildende und Studenten bleibt, allerdings wird die Altersgrenze auf das vollendete 26. Lebensjahr reduziert (vorher 30. Lebensjahr). Für beide Modelle erhebt die Sparkasse Gebühren, sobald man Leistungen am Schalter abruft oder mit Papierbelegen arbeitet. Im Preis mit drin ist dies beim Basiskonto, dessen Gebühren von 6,50 auf 7,90 Euro im Monat steigen. Ähnlich verfährt man bei den Geschäftskonten. Dort sinkt zwar die monatliche Gebühr von 7,50 auf 6,90 Euro, aber jede Buchung wird gesondert berechnet.
Rabattaktionen für Sparkassen-Kunden
Doch die Kunden können auch sparen wenn sie mit ihrer Sparkassen-Card unterwegs sind. Neben der Funktion der kontaktlosen Zahlung bei kleineren Beträgen bis 25 Euro durch einfaches vorhalten der Sparkassen Card an ein Zahlterminal im Geschäft, gibt es ein neues Chashbackprogramm. Bereits 220 Händler in Düsseldorf gewähren bei Bezahlung mit der Sparkassencard einen Rabatt, der einmal im Monat direkt dem Girokonto gutgeschrieben wird. Die verstärkte Nutzung der Sparkassen App hat zur Entwicklung des „Yomo“ geführt. Ein kostenloses Girokonto, das komplett über eine App abgewickelt wird. Es steht ab dem 2. Quartal zur Verfügung.