Runder Tisch Asyl sucht Lösung für Wohnungsprobleme in Düsseldorf
Nach in den vergangenen zwei Jahren die Schaffung von Unterkünften für Flüchtlinge das dringlichste Thema beim "Runden Tisch Asyl" war, befassten sich die Teilnehmer in seiner Sitzung am Dienstag (31.1.) den neuen Herausforderungen. "Die Schaffung von Wohnraum und die Integration der Flüchtlinge stehen 2017 im Mittelpunkt der Arbeit", erklärt Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch.
7.755 Flüchtlinge in Düsseldorf
Zum 1. Januar 2017 waren in Düsseldorf 7.755 Flüchtlinge in den kommunalen Unterkünften untergebracht. Davon 4.374 Asylsuchende und 3.381 Flüchtlinge mit verfestigtem Aufenthaltsstatus. Waren es Anfang 2016 noch 890 Menschen, die mit ihrer Aufenthaltsgenehmigung eine eigene Wohnung hätten beziehen dürfen, stieg die Zahl zum Jahresende auf 3.381. Das zeigt das größte Problem auf, es gibt kaum bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf.
Arbeitsgruppe Wohnen
Die Mitglieder des „Runden Tisch Asyl“ gründeten eine Arbeitsgruppe "Wohnen", die direkt bei der Flüchtlingsbeauftragten angesiedelt ist. Dort sollen Grundstücke für eine mögliche Wohnbebauung geprüft werden, um schnell neuen Wohnraum zu schaffen. Bei einem erstes Treffen im Dezember 2016 stimmten das Stadtplanungsamt, das Amt für Wohnungswesen, das Bauaufsichtsamt, das Amt für Gebäudemanagement und das Amt für soziale Sicherung und Integration ihre Aktivitäten ab.
Auch Flüchtlinge, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, können unter bestimmten Voraussetzungen in eine Mietwohnung ziehen. Mit den Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten die Asylbewerber Mietzuschüsse für Wohnraum, der in Größe und Kosten im Sinne des Sozialgesetzbuches II liegt. Nur ist dieser Wohnraum in Düsseldorf absolute Mangelware. Mit finanzieller Förderung des Landes wurden Mittel bereitgestellt, mit denen sehr günstige Darlehn zum Bau von Wohnraum abgerufen werden können. Doch Voraussetzung dafür sind geeignete Grundstücke.
Wohnraum finden
Die Wohlfahrtsverbände und viele Ehrenamtler versuchen den Flüchtlingen bei m Finden einer Wohnung zu helfen und unterstützen auch die Gespräche mit Vermietern und das Einleben.
Das städtische Wohnungsamt bietet das Förderprogramm "Erwerb von Belegungs- und Mietpreisbindungen" an, um freifinanzierte Wohnungen aus dem Bestand für Vermietungen an einkommensschwache Haushalte, also auch für Flüchtlinge, zu akquirieren. Bei dem Programm werden besondere Verträge zwischen Eigentümern und der Stadt Düsseldorf geschlossen, um Belegungsbindungen, Mietpreisbindungen und Zuschüsse für die Eigentümer zu gewährleisten. Vermieter, die Flüchtlingen eine Wohnung anbieten wollen, können sich beim Amt für Wohnungswesen, Brinckmannstraße 5, 40225 Düsseldorf, Florian Tiegelkamp-Büngers, Telefon 89-92777, Fax 89- 32777, E-Mail: florian.tiegelkamp-buengers@duesseldorf.de, beraten lassen. Sprechzeiten sind montags und mittwochs von 8 bis 12.30 Uhr, sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr, und nach Vereinbarung.
Flüchtlingsunterkünfte
Im Jahr 2016 wurden 13 Unterkünfte für Flüchtlinge neu eröffnet. Für 2017 sind weitere Unterkünfte mit rund 2.500 Plätzen geplant. Im Januar wurde eine Unterkunft in einem ehemaligen Bürogebäude am Höherweg eröffnet. Ende März beziehungsweise Ende April sollen die Wohnmodulanlagen in Holzbauweise an der Oberlöricker Straße und an der Straße Auf’m Tetelberg fertiggestellt werden. Die Unterkünfte an der Lützenkircher Straße und am Lichtenbroicher Weg stehen kurz vor Baubeginn. An der Ickerswarder Straße/Münchener Straße soll bis Mitte des Jahres eine neue Flüchtlingsunterkunft errichtet werden. Auch an der Kappeler Straße (IDR) wird bis Ende des Jahres eine Flüchtlingsunterkunft mit 200 Plätzen in Modulbauweise entstehen.
Die Unterkünfte Posener Straße mit 120 Plätzen, Burgunder Straße mit 60 Plätzen und die Unterkunft am Straußenkreuz mit 48 Plätzen werden im Laufe des Jahres als Asylunterkünfte aufgegeben und zukünftig für die Obdachlosenunterbringung genutzt. Die Flüchtlingsunterkunft an der Berger Allee (620 Plätze) wird zum 31. Januar aufgegeben. Die Einrichtungen an der Roßstraße und der Borbecker Straße werden im Laufe des Jahres mit Küchen ausgestattet, so dass die Flüchtlinge sich dort selbst versorgen können.