Dicke Luft in Düsseldorf: Umweltbundesamt brandmarkt gesundheitsschädliche Werte
Düsseldorf gehört zu den schmutzigsten Städten Deutschlands. Den hier lebenden Menschen drohen wegen der Schadstoffbelastung und der Feinstaubdichte in der Luft zahlreiche Erkrankungen der Atemwege, Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot. Das geht aus einer Auswertung des Umweltbundesamtes für 2016 hervor. Hauptverursacher: Dieselbusse – von der die Rheinbahn gerade in großer Stückzahl frisch bestellt – und Dieselautos.
Die Experten des Bundes hatten die Daten der Messpunkte ausgewertet, die das Land NRW aufgestellt hat. Davon gibt es in Düsseldorf zwei Stück – einen auf der Corneliusstraße und einen in Lörick. Letzterer steht weit außerhalb kritischer Gebiete, wie etwa der Dreckfahnen der mit Braunkohle betriebenen Großkraftwerke süd-westlich von Düsseldorf.
Stickoxide im Jahresmittel jenseits des Grenzwerts
Doch selbst diese Anordnung wirft für Düsseldorf alarmierende, weil krank machende Werte aus. Bei den Stickoxiden NO2 liegt der Jahresmittelwert auf der Corneliusstraße bei 58 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der in und von Düsseldorf ignorierte Grenzwert für NO2 liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.
Seltsam auch die Anzeige des zuständigen NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz im Internet. Dort gibt es eine Tabelle der aktuellen Schadstoffkonzentrationen. Die lag für die Corneliusstraße nach einer Messung am Dienstag, 21. Januar 2017, um 13 Uhr bei 92 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft NO2 – und damit bei mehr als dem doppelten des zulässigen Grenzwerts. Die Zahl ist hellblau unterlegt. Eine Farbe, die laut Legende eigentlich nur bei einem unbedenklichen Wert verwendet werden sollte.
Beim Feinstaub half das Wetter
Kritisch sind für Düsseldorf auch die Werte für Feinstaub (Jahresmittelwert: 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft). An mindestens 13 Tagen pro Jahr wurde auf der Corneliusstraße der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. Laut Umweltbundesamt Berlin zum Teil ein Zufall: Sowohl 2015 als auch 1016 seien extreme, den Feinstaub begünstigende Wetterlagen schlicht ausgeblieben.