Düsseldorf Gerresheim: Stolpersteine putzen am Holocaust-Gedenktag
Bundesweit wurde am 27. Januar an den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz im Jahr 1945 gedacht. In Düsseldorf erinnern seit 2003 im ganzen Stadtgebiet Stolpersteine an Männer, Frauen und Kinder, die Opfer der Nazis wurden. 291 Stolpersteine zeigen den Namen, den Geburtsjahrgang, den Todesort und das Todesdatum der Opfer.
Bezirksbürgermeister Karsten Kunert (Mitte) erinnerte an Theodor Andresen
19 Stolpersteine gibt es in Gerresheim
In Gerresheim haben sich am Freitag (27.1.) Bürgerinnen und Bürger in der Straße Unter den Eichen Nummer 39 getroffen. Dort liegt der Stolperstein für Theodor Andresen. Die Gruppe setzte ein Zeichen gegen das Vergessen, wie schon in den vergangenen Jahren, in denen neben dem Putzen der Stolpersteine auch schon ein Geo-Caching und Rundgänge organisiert wurden.
Die Messingplatte des Stolpersteins wurde zum Gedenktag geputzt
Gegen das Vergessen
Karsten Kunert, Bezirksbürgermeister von Gerresheim, erinnerte an Theodor Andresen und begrüßte auch seine Enkelin und seinen Urenkel. Die Gerresheimer arbeiten weiter gegen das Vergessen, betonte Kunert. In Zeiten, wo rechte Gruppierungen sich über gekaufte Likes in den Sozialen Netzwerken Anerkennung verschafften, müsse die Jugend erreicht werden, damit die Erinnerungskultur am Leben bleibt, führte er aus.
Als zweite Station wurde der Synagogen-Gedenkstein am Wallgraben aufgesucht. Ando Alyshaj spielte ein jüdischen Lied aus dem Film Schindlers Liste dazu.
Schulen sollen beteiligt werden
Hildegard Düsing-Krems, Initiatorin der Gedenkfeier, ist im Gespräch mit verschiedenen Schulen und der Jugendstrafanstalt im Stadtteil. Es soll versucht werden, Schüler und Schülerinnen für die Pflege der Stolpersteine zu gewinnen und damit die Erinnerung an die Verbrechen des Naziregimes wach zu halten. Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen wurden damals unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet.
Im nächsten Jahr soll der Holocaust-Gedenktag gemeinsam mit den Schulen geplant werden.