Dachmarke Düsseldorf zur Diskussion: das Stadtmuseum zeigt Macher und Prozess
Die Kuh umschubsen und ihr ein glühend heißes Eisen in die Mitte der künftigen Steaks drücken, so dass es zischt und stinkt. Darum ging es ursprünglich mal – beim Branding: Die Rindviecher hinterher auseinander halten zu können. Heute dient ein Branding, eine Dachmarke, dazu, Produkte auseinander halten zu können. Oder Städte – so wie Düsseldorf. Frank Schrader, Thorben Meier und Florian Bünning nehmen gerade Anlauf, um Düsseldorf umzuschubsen und uns allen einen Stempel aufzudrücken. Da ist es nur fair, dass wir – kurz – mal mitreden dürfen.
Dazu haben Bürgerinnen und Bürger nun knappe zwei Wochen lang Gelegenheit. Bis zum 5. Februar stellt das Markenteam der Düsseldorf Marketing im Stadtmuseum seine Arbeit vor. Für sich selbst haben sich die Herren der Düsseldorf Marketing zuvor ein ganzes Jahr Zeit genommen. Es keimt der Verdacht von der Ungleichheit der intellektuellen Waffen: Hier das 1200 Grad heiße, glühende Brandzeichen, in der Hand des Bürgers bestenfalls ein Plastikgäbelchen.
Aber nein: „Die hohe Partizipation war zu jedem Zeitpunkt des Markenprozesses gewährleistet“, versichert Frank Schrader. Düsseldorfer wurden in Gesprächsrunden zu ihrer Stadt befragt. Städtische Beamte und Angestellten gaben ihren Mostert dazu. Die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer trugen bei.
Zwei Herren im Projektraum
Die Herren Meier und Bünning verlegen dafür eigens ihr Büro ins Museum – Projektraum 111. So sollen sie immer ansprechbar sein – falls Besucher Fragen zur neuen Dachmarke haben sollten. In den Ausstellungsräumen leuchten Lichttafeln mit der ganzen Wärme des Neonlichts die einzelnen Schritte und Vorüberlegungen zur Dachmarke Düsseldorf aus. Schattenlos. Am Ende soll eine neue Düsseldorfer Stadtmarke herauskommen, die einzigartig ist auf diesem Planeten. So wie das Dorf an der Rheinmündung der Düsseldorf.
Wird "düsseldorf" bald klein geschrieben?
Dass der Stadtname künftig klein geschrieben werden soll und die Marken-Macher Düsseldorf keck mit Freiburg auf eine Stufe stellten, ist bereits sauer aufgestoßen. In den kommenden zwei Wochen kann der Bürger noch einmal alles sagen – was ihm zur Marke Düsseldorf einfällt. Museumschefin Dr. Susanne Anna ist ganz hin und weg, dass ihr Haus Teil sein darf von so etwas innovativem und bürgernahen. Deshalb hatte sie für die Gäste des Premierentags gleich Kaffee und Kuchen bestellt – im Café gegenüber.
Alle sollen mitreden
„Eine Stadtmarke gehört vor allem den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb stellen wir sie öffentlich vor und zur Diskussion – bevor auf politischer Ebene entschieden wird und man das Ergebnis aus der Zeitung erfährt“, sagt der Geschäftsführer des Düsseldorf Marketing GmbH und hat sich schon geirrt. Online ist die Nachricht wesentlich schneller als gedruckt.
Stadtmuseum Düsseldorf
Berger Allee 2
40213 Düsseldorf
Telefon 0211 8996170
Öffnungszeiten:
Stadtmuseum Düsseldorf
Dienstag – Sonntag 11 – 18 Uhr
Sonderöffnungszeiten auf Anfrage