Düsseldorf im Griff der Eis-Kralle: Mehr als 130 Unfälle, aber keine Schwerverletzten
Glück im Unglück – so sieht das in Zahlen aus: 74 überaus schmerzhafte, aber für das Einsatzbuch „leichte“ Verletzungen zählte die Düsseldorfer Feuerwehr in ihrer Blitzeis-Bilanz. Das waren Knochenbrüche, Prellungen, Platzwunden. In den Unterlagen der Düsseldorfer Polizei stehen zwölf „leicht“ Verletzte – Personen, die ärztlich versorgt werden, aber nicht im Krankenhaus bleiben mussten. Der Gesamtschaden – geschätzt und zusammengezählt: mehr als 600.000 Euro im Düsseldorfer Stadtgebiet zwischen Samstagmittag (7.1.) und Sonntagfrüh (8.1.).
Feuerwehr verstärkte Rettungskräfte
Wegen der Vielzahl der Meldungen stellte die Feuerwehr ab Samstag, 17 Uhr, weitere Hilfsfahrzeuge in Dienst. Neben den normalen Kräften rollten neun zusätzliche Rettungswagen und zwei zusätzliche Krankenwagen über spiegelglatte Fahrbahnen. Jeder Düsseldorfer Feuerwehrmann und -frau ist ein ausgebildeter Rettungssanitäter. Manchmal waren die Retter selbst in hoher Gefahr. Dann ließen sie – wie auf der Zuger Straße – ihr sicheres Fahrzeug am Straßenrand stehen und schlitterten zu Fuß zur Einsatzstelle. Derweil kam ein zweites Feuerwehrauto mit einem Sack Streusalz, damit der Rettungseinsatz wieder Fahrt aufnehmen konnte.
Leitstellen nahmen zahlreiche Hilferufe entgegen
Die Polizei zählte 130 Eis-Crashs zwischen Samstag, 11 Uhr und Sonntag, 6 Uhr. Die Feuerwehr nennt 74 Hilferufe zwischen Samstag, 16 Uhr, und Sonntag, 7 Uhr. Beide zusammen danken Autofahrern und Fußgängern für deren Umsicht: Wirklich schwere Unfälle gab es in Düsseldorf nicht. Keine Schwerverletzten – was bei den Straßenverhältnissen beinahe ein Wunder ist.
Zeitweise stellten Polizisten am Samstag einfach ihre Streifenwagen quer und sperrten in der Innenstadt besonders glatte Passagen so lange ab, bis der Streudienst dort gearbeitet hatte.
Auch Autobahnen waren betroffen
Auf der A 52 in Höhe der Anschlussstelle Düsseldorf-Rath wurden in zwei Stunden sieben Unfälle gemeldet. Zeitweise wurden abwechselnd einzelne Fahrstreifen für die Streufahrzeuge gesperrt. Auf der A 40 wurden zwischen Essen und Mülheim in beiden Fahrtrichtungen zwischen 19 und 21 Uhr zehn Unfälle gemeldet.