Düsseldorfer EG vergeigt Heimspiel gegen Schwenningen 2:3 (0:0, 0:2, 2:1)
WARUM? Warum denkt die Düsseldorfer EG, es ginge im Schlafwagen zum Sieg? Hallo, Schlafwagen hat die Deutsche Bahn abgeschafft. Warum fängt man erst 7 Minuten und 30 Sekunden vor Spielende an, die eigene Klasse zu zeigen? Schießt zwei Tore. Macht Druck. Nutzt jede Lücke und hat immer einen Mann vor dem Torhüter der Gäste, der nur darauf wartet, einen Rebound, einen Abpraller ins Netz schieben zu können. Alles richtig gutes Eishockey – jedoch viel, viel zu spät. Und so reicht am Ende – oh Wunder – die Zeit nicht, um den Tabellenletzten niederzukämpfen. So schenkt die Düsseldorfer EG mit vollen Händen drei Punkte daher, die man doch eigentlich selber so dringend braucht, um wenigstens Platz 10 zu halten.
Mehr als zwei Drittel lang durchschaubar
47 Minuten lang spielte die Düsseldorfer EG am Dienstagabend (2.1.) Träumerle. Mit Wattebäuschlein statt Eishockeyschlägern. Mit lauter Ansage der nächsten drei, meist auch ohne Worte komplett durchschaubaren Spielzüge. Am Ende des zweiten Drittels gab es Pfiffe und Buh-Rufe für die Rot-Gelben. Trainer Christoph Kreutzer tigerte hinter der Bank immer drei Meter hin und dann wieder her, schüttelte den Kopf und hätte doch am liebsten den gesamten Mannschaftskörper durchgeschüttelt.
Das erste Drittel zerrann, ohne Zählbares. 0:0. Zunächst hatte die Düsseldorfer einige Chancen – doch jeweils so harmlos, dass am Ende die Gäste immer gefährlicher vor dem Kasten von Niederberger aufkreuzten.
Trainer Kreutzer erklärt, doch nur wenige schauen und hören hin
Den Nackenschlag für behäbige, überhebliche DEG-Spieler gab es im zweiten Drittel, wo die Gäste ihre beiden Torchancen zu Toren verwandeln konnten. Acton überwand Niederberger nach knapp 27 Spielminuten mit dem dritten Nachschuss. Marcel Kuhrt staubt einen Abpraller gut drei Minuten später ab; ja, natürlich mit Glück, denn er hält den Schläger in der Luft gegen die torkelnde Gummischeibe. Aber drin ist drin.
Erst sieben Minuten vor Spielende wechselte die Düsseldorfer EG in den Angriffsmodus
Und anstatt wenigstens im dritten Drittel von Anfang an präsent zu sein, lässt man sich 2 Minuten und 30 Sekunden nach dem Anpfiff von Jack Hansen ein drittes Mal verladen. Ok, der hat viel Platz, weil Düsseldorf gegen einen Rückstand ankämpfen muss. Mit den Treffern von Branden Yip und Daniel Weiß sorgt die DEG nochmal für eine überaus sehenswerte Schlussphase. Doch am Ende fehlt die Zeit zum Sieg. Selbst Schuld! Der Spielplan lässt keine Zeit zum Grübeln: Schon am Donnerstag, 5. Januar, 19.30 geht es für die DEG weiter – dann als Gast des Tabellensechsten Augsburg.
Fotos: Karina Hermsen