Düsseldorf Holthausen: Rochade in der AWO-Flüchtlingsunterkunft Karweg
„Sport verbindet“ nach diesem Motto gibt es viele Aktivitäten von Flüchtlingen und Düsseldorfern aller Altersklassen. Doch Schach als Sport ist dabei die Ausnahme. In der AWO-Flüchtlingsunterkunft am Karweg gibt es das „Team Karweg“ und darin spielen unter Leitung von Ehrenamtler Bernd Göhle ein Dutzend Kinder Schach.
Bernd Göhle (rechts) spielt neben Helga Mannsfeld, die sich bei der AWO um das ehrenamtliche Engagement kümmert
Wie geht eine Rochade?
„Wie geht das nochmal mit der Rochade?“, klang es am Dienstag (20.12.) durch den Gemeinschaftsraum der Flüchtlingsunterkunft am Karweg in Holthausen. Gefragt hatte Henkel-Feuerwehrmann Rüdiger Schleuter, der sich darin versuchte gegen Khalil eine Schachpartie zu gewinnen.
Doch die jungen Flüchtlinge aus der Unterkunft haben schon viel gelernt und machen es ihren Kontrahenten nicht leicht. Neben Rüdiger Schleuter traten Christoph Kranz, die AWO Mitarbeiterinnen Helga Mannsfeld und Sina Betz, Janina Göhle und als Jüngste im Bunde die Schüler der St. Apollinaris Grundschule Anna Schulze und Fabian Schmidt gegen das Team Karweg an.
(v.l.) Anna und Fabian spielen in der Schach-AG der Apollinaris-Grundschule
Team Karweg
Die Schachgruppe trug einheitliche Shirts mit der Aufschrift „Team-Karweg“ und erkannte schnell, wie gut und sicher ihre Gegenüber das Spiel beherrschte. Andreas Hecker hat Anna und Fabian aus der St. Apollinaris Schule begleitet. Er leitet dort die Schach-AG, in der acht bis zehn Kinder die Kunst des Brettspiels erlernen. Als Fachmann stand er auch beim Schachtunier in der AWO-Unterkunft zur Verfügung und konnte die Frage nach der Rochade zufriedenstellend beantworten.
Zug um Zug
An acht Brettern bewegten die Akteure in drei Runden zu je 30 Minuten die Figuren. In der ersten Runde gab es bereits nach zwölf Minuten einen Freudenschrei: Abdulrahman hatte Rüdiger Schleuter matt gesetzt. Die restliche Zeit nutzten die beiden für eine weitere Partie. Nach dreißig Minuten wechselten die Partner und diesmal war es Fabian, der bereits nach drei Minuten Abdallah besiegte. Noch viele Partien wurden gespielt und die Köpfe rauchten zum Schluss bei allen.
Bernd Göhle (63 Jahre und pensionierter Sportlehrer), freut sich über die Begeisterung seiner Schützlinge. Seit September bietet er die Schachgruppe in der Unterkunft an. Er startete mit vier Teilnehmern und heute sind zwölf Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren aus Syrien und dem Irak in der Schachgruppe aktiv, darunter auch vier Mädchen. „Bei uns geht es ausschließlich um Schach, nicht um Nationalitäten, sondern um den gemeinsamen Spaß am Spiel. Unsere Schach-Nachmittage sind unglaublich gemeinschaftsstiftend“, betont Göhle.
Das Team Karweg, Foto: AWO Düsseldorf
Das kleine Schachturnier war eine gute Gelegenheit die erworbenen Schachkenntnisse zu testen und neue Kontakte zu knüpfen. Natürlich gab es zum Schluss als Preise Urkunden, Medaillen und für die Sieger auch Pokale.