Rheinbahn, Rheinland und Reden
Weitschweifende Erklärungen irritieren nur – dieser Ansicht jedenfalls sind Redekünstler. Deswegen fassen sie sich kurz. Nicht so unsere Rheinbahn.
Wer deren Bahnen nutzt, kriegt vor einer Haltestelle über den Lautsprecher schon mal den Hinweis zu hören: „Ausstieg in Fahrtrichtung links“. Bei den Berliner Verkehrsbetrieben klingt das knapp: „Ausstieg links“. Wird in den Bahnen unserer Rheinbahn also zu viel gelabert?
Dann weiß jeder, was gemeint ist
Nein. Es wird zu wenig durchgesagt. Deswegen sollten sie künftig „Ausstieg in Fahrtrichtung der Bahn: links“ hören lassen. Dann weiß auch wirklich jeder, was gemeint ist. Schließlich werden Gesetzte ja auch – zumindest meistens – so formuliert, dass sie Rechtssicherheit bieten. Und wenn wir schon einmal dabei sind…
…juristisch wertvoll wäre dieser Hinweis: „Der Ausstieg an der nächsten Haltestelle befindet sich für diese Bahn, in der Sie sich aufhalten, und die Sie zur Zeit mit oder ohne gültigen Fahrtausweise benutzen, in der Fahrtrichtung derselben Bahn auf der linken Seite“.
Wer spricht – denkt und lebt
Wem dem das zu lang ist, sollte bedenken: Die Durchsage in Berlin ist geradezu brutal kurz. Wir leben in Düsseldorf. Und wenn der Rheinländer labern, pardon: sprechen kann, so hat mal ein kluger Mensch gesagt, dann, erst dann: denkt und lebt er.
Also, Rheinbahner: Wat iss?