SDAJ Düsseldorf demonstrierte gegen Waffenexporte
Fluchtursachen bekämpfen und damit den Menschen in vielen Ländern das Bleiben in ihrer Heimat zu ermöglichen, ist eine oft genannte Forderung, wenn es darum geht die Zahlen der schutzsuchenden Menschen in Deutschland zu reduzieren. Doch Waffen- und Munitionsexporte sind ein großer Wirtschaftszweig und spätestens dort, werden viele Stimmen deutlich leiser. Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) rief am Samstag zur Demonstration auf: „Fluchtursachen bekämpfen, Waffenexporte stoppen!“.
Deutschland und dabei auch die Düsseldorfer Firma Rheinmetall gehören zu den drittgrößten Rüstungsexporteuren weltweit. Für die SDAJ sind sie dafür verantwortlich, dass alle 60 Sekunden ein Mensch durch Waffengewalt getötet wird. Krieg ist die häufigste Fluchtursache und weltweit sind über 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Waffen- und Munitionsexporteure ermöglichen die Kriege und verdienen daran. Andere deutsche Firmen verdienen daran, wenn zerstörte Städte und Anlagen wieder aufgebaut werden müssen.
Rheinmetall Vorstandsvorsitzender Armin Papperger berichtete: „Nie hatten wir bei Defence (Heerestechnik) einen höheren Auftragsbestand.“ Bereits im ersten Halbjahr 2016 konnte die Sparte Defence bei Rheinmetall einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro feiern, mit Produkten, die zahlreiche militärische Auseinandersetzungen bestimmen.
Die SDAJ versucht bei den Menschen ein Bewusstsein zu schaffen, das Krieg ist kein abstraktes Geschehen am anderen Ende der Welt ist, sondern direkt vor unserer Haustür durch Firmen wie Rheinmetall in Düsseldorf beeinflusst wird. Am Samstag (19.11.) rief die SDAJ zum Protest gegen die deutsche Rüstungsindustrie auf. Auf dem Graf-Adolf-Platz trafen sich rund 50 Demonstranten und forderten den Stopp aller deutschen Rüstungsvorhaben und –exporte und die Konversion von Rheinmetall Defence in ausschließlich zivile Produktion. Das Geld soll für Bildung, statt für Rüstung, Krieg und Militär ausgegeben werden.