Düsseldorf: “Woche des Respekts“ – Ministerin Steffens fordert mehr Haltung
Im Rahmen der Woche des Respekts stattete Gesundheitsministerin Barbara Steffens am Dienstag (15.11.) der Johanniter-Unfall-Hilfe in Düsseldorf einen Besuch ab. Dabei zollte sie den Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern der Hilfsorganisation Respekt.
Renate Amons (stehend) beim Erste-Hilfe-Kurs
Ehrenamtlicher Einsatz
Renate Amon (75) war in den Räumen der Johanniter-Unfall-Hilfe gerade dabei, den Absolventen eines Erste-Hilfe-Kurses die richtige Beatmung von Bewusstlosen beizubringen, als Gesundheitsministerin Steffens eintraf. Die Seniorin ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Einsatz und geht mit dem Programm „“Ersthelfer von morgen“ in Kitas und auch mit „Gut drauf“ in die Seniorenheime. Retten und die Erste Hilfe sind ihre Passion und so wurd auch die Ministerin gefragt, wie lange denn ihr letzter Auffrischungskurs her sei.
Barbara Steffens war beigeistert über das Engagement von Renate Amon
Gesellschaft schaut zu oft weg
Menschen wie Renate Amon und ihre Kollegen sind der Grund, warum Barbara Steffens der Regionalstelle der Johanniter einen Besuch abstattete: Respekt vor uneigennützigen Einsatz für andere Menschen. Denn sie weiß auch, dass die Gesellschaft immer öfter wegschaut, hilflos und untätig ist. Menschen fühlen sich nicht zuständig. Mit den Kursen der Johanniter und der anderen Organisationen wird nicht nur Ausbildung vermittelt, es wird auch eine Haltung gelehrt. Denn da ist Renate Amon resolut, „morgen könnte deine Mutter dort liegen und Hilfe brauchen“ ist die Ansage, die Kursteilnehmer zu hören bekommen, die sich zieren.
Das Konzept der Erste-Hilfekurse hat sich im Laufe der Jahre verändert. Es gibt Programme für Kindergärten, Kurse für den Schulsanitätsdienst in der dritten Grundschulklasse, an vielen Schulen Kurse für Schüler der neunten Klassen und viele Firmen, die ihre Mitarbeiter zu den Fortbildungen schicken. Früher wurde viel mehr Theorie vermittelt, heute setzt man auf tatkräftiges Handeln.
(v.r.) Pressesprecher Norman Hofmann erläutert Barbara Steffens das Kurskonzept
Integration
Mit ihrem Programm „Erste Hilfe – Erstes Deutsch“ gehen die Johanniter einen Weg, die Erste-Hilfe mit Integration zu verbinden. Die Teilnehmer erhalten neben einem Sprachtraining auch Kenntnisse in Erster Hilfe und sind danach als Ersthelfer qualifiziert. Wer darüber sein Interesse an der Tätigkeit entdeckt, kann sich im Rettungsdienst oder bei der Gesundheitspflege weiter qualifizieren. Eine gute Kombination, wie Barbara Steffens findet. Denn Vorurteile gegen Asylbewerber haben keine Chance, wenn man selber von einem Geflohenen gepflegt wird oder Hilfe erhält.
Woche des Respekts
Respekt ist unerlässlich für unsere Gemeinschaft und hält unsere vielfältige Gesellschaft zusammen. Doch scheint Respekt in unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein. Deshalb setzt sich die NRW-Landesregierung ein gegen Hass und Gewalt, für ein friedliches Zusammenleben und mehr Wertschätzung im Umgang miteinander und veranstaltet vom 14. bis 18. November 2016 die „Woche des Respekts“. Die Mitglieder der Landesregierung werben in dieser Woche landesweit für mehr Respekt und stellen in öffentlichen Veranstaltungen sowie in anderen wertschätzenden Terminen das Thema Respekt sichtbar in den Mittelpunkt.