Stadt-Sparkasse Düsseldorf: Ab 2017 unter der Leitung von Karin-Brigitte Göbel
Ihr Herz schlägt für das Meer. Aber Mutter und Vater in Bochum sagten so einen typischen Elternsatz: „Mach erst einmal eine Banklehre.“ Karin-Brigitte Göbel hat sich 1977 an diesen Rat gehalten und ist nicht zur Handelsmarine gegangen. Seit heute ist klar: Ab dem Jahreswechsel steuert die 58-Jährige die größte Bank am Ort. Der Verwaltungsrat hat sie mit großer Mehrheit für fünf Jahre zur Chefin der Stadt-Sparkasse Düsseldorf gewählt.
2009 war Karin-Brigitte Göbel die erste Frau im Vorstand der Stadt-Sparkasse. Zuständig für das Firmenkundengeschäft, das Geschäft mit Gewerbe-Immobilien, Treasury – also das Kapitalmarktgeschäft und seit 2014 das Geschäft mit vermögenden Privatkunden der Stadt-Sparkasse – das Privat Banking. Ihr Vorgänger Arndt M. Hallmann ist an sich selbst gescheitert, an der mangelnden Fähigkeit, Genie und Ratio um Kommunikationsfähigkeit und politischen Instinkt eben nicht nur anreichern, sondern zielführend miteinander verbinden zu können.
Ein Professor in der Straßenbahn
Bereits aus der Banklehre ergänzte Karin-Brigitte Göbel ihr Wissen durch ein Abendstudium an der FH Bochum. Den zuständigen Professor hatte sie in der Straßenbahn getroffen. Mit dem Abschluss als Bankkauffrau wechselte sie ins Vollzeitstudium; ein Stipendium der Karl-Duisberg-Gesellschaft ermöglichte ein Studienjahr in London. Dort lernte sie ihren Mann, einen Studenten des Chemieingenieurwesens aus Malaysia kennen – und legte das Lokale ab, wurde Weltbürgerin. Rückkehr und Studienabschluss mit Bestnote in Bochum.
Eine Gruppe ehrgeiziger Bank-Trainees in London
Über ein Traineeprogramm der Chase-Bank kam sie nach London zurück. Neun Monate harte Arbeit folgen, mit rund 50 Mitstreitern, die häufig von Eliteunis kamen. „Wir haben parallel unterschiedliche Bücher durchgearbeitet und uns dann gegenseitig über die wesentlichen Inhalte informiert. Anders war das Pensum nicht zu schaffen", erzählte sie in einem Interview mit der Hochschule Bochum.
Eine Karriere in Fünf-Jahres-Schritten
Die Karrierestationen: Bis 1989 arbeitete Karin-Brigitte Göbel bei der Chase-Bank, war 1990 bis 1996 Director bei der BfG Bank in Frankfurt, leitete 1996 bis 2001 den Geschäftsbereich Firmenkunden der Berliner Bank in Frankfurt, war im Vorstand der TaunusSparkasse, Bad Homburg für Firmenkunden, Immobilien und Asset-Management zuständig (2002-2008) und wechselte von dort nach Düsseldorf.
Im Karrierenetzwerk Xing hat Karin-Brigitte Göbel unter „Interessen“ drei Stichworte eingetragen: Asien, Reisen und Soziales Engagement.