Sparmaßnahmen in den Düsseldorfer Parks – jetzt muss auch der Südpark ran
Der Streichelzoo im Südpark steht nicht zur Disposition, betont Umweltdezernentin Helga Stulgies. Aber nachdem die Stadt in der Vergangenheit bereits in anderen städtischen Parks gespart hat, soll nun auch der Südpark mit weniger Geld auskommen. „Die Aussage, dass es gleich 300.000 Euro sein sollen, sei etwas unglücklich kommuniziert worden, denn genaue Einsparpotentiale ließen sich erst nach Erstellung eines Pflegekonzepts für den Südpark feststellen“, erklärte die Dezernentin.
Der Minigolfplatz ist mit Unterstützung von Sponsoren gebaut worden, vielleicht auch ein Modell für den park, wenn die Mittel so drastisch gekürzt werden würden
Zahlen gibt es noch nicht
Genaue Zahlen über erfolgte Einsparungen in den anderen Parkanlagen von Düsseldorf gab es am Donnerstag (3.11.)in der eilig einberufenen Pressekonferenz nicht. Es sei seltener gemäht worden, Gehölze wären durch pflegeleichtere Pflanzen ausgetauscht worden und es sei mehr maschinell gearbeitet worden. Dies alles hätte dem Gartenamt als Grundlage gedient zu bewerten, welches Einsparungspotential auch im Südpark zu erzielen sei. Denn Amtsleiterin Doris Törkel muss für die Haushaltsplanungen für die nächsten Jahre bis 2020 Zahlen nennen, wie sich ihre Bereiche entwickeln werden und wo Einsparungen möglich sind.
Beliebt bei Jung und Alt – der Streichelzoo
Die Stadt schlüsselt auf
Vierzehn Parkanlagen gibt es in Düsseldorf. Der Südpark mit dem Volksgarten ist mit 68,6 Hektar der größte der Stadt. Hinzu kommen 34 Stadtteilparks, die vom kleinen Fürstenplatz mit 0,6 Hektar bis hin zum Schlosspark Kalkum mit 8,7 Hektar reichen. Auch neue Grünflächen sin im Zusammenhang mit den Neubaugebieten in Planung. Dabei sollen nochmal 13 Anlagen mit insgesamt 17,4 Hektar hinzukommen. Das Pflegekonzept für den Südpark soll nun überarbeitet werden. Derzeit holt die Stadt Angebote ein, damit dann ein Landschaftsarchitekt ein Konzept entwickelt. Der alte Pflegeplan ist bereits fast dreißig Jahre alt. Damals gab es weder die Minigolfanlage noch werden spezielle Themenbereich im Südpark. Pro Jahr zahlt die Stadt aktuell 900.000 Euro für die Pflege und Instandhaltung des Südparks.
Auch Themengärten hat die WfaA angelegt
WfaA bei den Gesprächen eingebunden
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) Thomas Schilder werden Maßnahmen und Pläne besprochen, versicherte Helga Stulgies. "Die Gespräche zu einer Aktualisierung des Pflegekonzeptes für den Südpark gehen gut voran", sagte Schilder und ergänzte: "Es geht weder darum den Streichelzoo, noch Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderungen einzusparen“.
Kommentar – Sparen am falschen Ende
Dass die Stadt in den Parkanlagen sparen möchte ist verständlich. Ob dies mit der Reduzierung von Mähintervallen und anderen Pflanzen möglich wird, ist nach Aussage der Umweltdezernentin möglich, konnte aber nicht mit Zahlen belegt werden. Warum in den städtischen Parks in den vergangenen sechs Jahren bereits gespart wurde, im Südpark aber nicht, ist nicht verständlich. Ob es ein aktuelles Pflegekonzept für die anderen Parks gibt, oder ob diese ebenfalls noch erstellt werden müssen, wurde im Pressegespräch nicht klar. Ebenso ob es die Einsparungsmaßnahmen des Gartenamtes oder die besondere Witterung war, die erst im September eine 80.000 Euro teure Sonderaktion zur Beseitigung der Spontanvegetation (Unkraut) erforderte, zeigt auf, dass auch schnell an der verkehrten Stelle gespart werden kann. Die Reaktionen der Düsseldorfer bei Bekanntwerden der Sparpläne zum Südpark zeigt klar, dass der Park besonders geschätzt wird und damit geschützt werden muss. Dazu gehören auch die 200 Mitarbeiter der WfaA, ohne die der Südpark seinen Charakter verlieren würde.