Düsseldorf geht mit den Bolzplatzhelden in die fünfte Saison
Zum Schluss haben sie noch mal richtig geschwitzt. Daran war der erstaunlich warme Spätsommer Schuld. Doch seit einigen Tagen ruht der Trainingsbetrieb. Bis Anfang April 2017 – dann gehen die Düsseldorfer Bolzplatzplatzhelden in ihre fünfte Saison.
Neun Bolzplätze – verteilt über die gesamte Stadt. Mehr als 300 fußballverrückte Jugendliche, Mädchen, in der Mehrzahl Jungen, in jedem Alter. Und sechs Trainer, bei deren Namen echte Düsseldorfer den Kopf heben: Egon Köhnen, Gerd Zewe, Günter Thiele, Wilfried Woyke und Thomas Allofs als Schirmherr – ja – Bundesligaspieler von Fortuna Düsseldorf und Pokalsieger aus den Jahren 1979 und 1980– dazu Jerome Wilbrath, Moses Lugoloobi, Botan Melik und Benjamin Budak – alle zusammen leisten abseits der großen öffentlichen Aufmerksamkeit echte Kernerarbeit auf dem Platz.
Jede freie Minute am Ball
„Auf den Bolzplätzen sind fußballverrückte Mädchen und Jungen unterwegs, die aus weniger gut betuchten Verhältnissen stammen“, sagt Projektleiter Lothar Wolter. Hinzu kommt von der Herkunft her ein bunter Mix aus allen Ländern. Mit den Kids regelmäßig zu trainieren – das ist die Idee der „Bolzplatzhelden“. Jeder der Plätze hat seinen festen Trainer und seine feste Trainingszeit. Die geht in der Regel von 15 bis 18 Uhr. „Im Sommer, wenn es länger hell ist, wird auch schon mal eine Stunde länger gespielt“, so Wolter.
Neben dem Passen, dribbeln, laufen und Tore schießen lernen die Kids den respektvollen Umgang miteinander. Lernen, auch mal den Mund zu halten, wenn der Trainer etwas sagt. Oder Konflikte nicht gleich mit einer Prügelei zu lösen. Spielwitz und soziale Fähigkeiten gibt es gewissermaßen im Doppelpass und ohne erhobenen Zeigefinger.
Fortunas Kämpen mit dem Blick für Talente
Fortunas alte Kämpen aber haben schon mit sicherem Blick das eine oder andere Talent auf den Bolzplätzen entdeckt. Von vier Jungen im Alter von acht und neun Jahren aus Bilk wird erzählt oder von zwei jungen Bolzplatzhelden aus Rath. Sie wurden an Vereine vermittelt – damit dort ihre Ausbildung fortgesetzt werden kann.
Die anderen fiebern dem April 2017 entgegen – wenn der wöchentliche Trainingsbetrieb wieder losgeht.
www.bolzplatzhelden-duesseldorf.de