Düsseldorfer Schauspielhaus, nächster Akt: Der Intendant schreibt, von rechts kommt die CDU hinzu
Das Schauspielhaus bleibt auf dem Spielplan des Rathauses. Die CDU-Ratsfraktion drängt auf eine Resolution gemeinsam mit Rot, Gelb und Grün zum Erhalt des Theaters. Intendant Wilfried Schulz forderte in einem Gastbeitrag für die Rheinische Post: „Düsseldorf muss sein Theater schützen“.
Der CDU-Bürgermeister und Kulturexperte Friedrich G. Conzen schwingt das große Zepter: Er fordert ein sofortiges Ende der Diskussion. „Jeder Zweifel an Sanierung, Nutzung oder Standort der traditionsreichen Spielstätte beschädigt das Image Düsseldorfs als Kulturmetropole. Die Diskussion über das Ob und das Wo muss ein Ende haben“, so Conzen.
Wenig gerechnet, viel spekuliert
Die Verwaltung müsse nun die Sanierungskosten belastbar berechnen. Bisher werde mehr spekuliert und für Unruhe gesorgt. Angesichts der Zahlen müssten sich dann alle Beteiligten an einen Tisch setzen. Und da zählt die CDU auf: Land, Stadt, Schauspielhaus, Denkmalbehörden, der Architekt des Kö-Bogen II, Christoph Ingenhoven, und die Familie des Schauspielhaus-Architekten Bernhard Pfau.
In einem ist sich Friedrich G. Conzen sicher: Düsseldorf brauche ein intaktes Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz.
Schulz: Mindestkosten 40 Millionen Euro
Diese Aussage teilt der Schauspielhaus-Intendant Wilfried Schulz in seinem Text. Das von Oberbürgermeister Thomas Geisel als Alternativ-Standort in die Diskussion gebrachte „Central“ am Hauptbahnhof sei ein tolles Proben- und Werkstattzentrum in interessanter Lage – aber nach der Meinung von Schulz nicht zugeschnitten und nicht eingerichtet für einen Spielbetrieb.
Schulz zitiert aus einer Studie, die von Land und Stadt in Auftrag gegeben worden sei. Danach kostet die derzeit laufende Sanierung der Betriebstechnik 20 Millionen Euro. Für Fassaden- und Dacharbeiten, die Inbetriebnahme stillgelegter Fahrstühle, Beleuchtung, Pflasterung, Kassenmodernisierung und Öffnung zum neuen Gustaf-Gründgens-Platz sei mindestens noch einmal dieselbe Summe veranschlagt worden.
Suche nach einer "sehr vernünftigen Vision"
Schulz erinnert unmissverständlich an die Verträge und Versprechen, aufgrund derer er überhaupt erst von Dresden nach Düsseldorf gewechselt sei. Er verweist auf den erfolgreichen Saisonstart mit 14 bejubelten Premieren und auf den bisherigen Rang des Düsseldorfer Schauspielhauses in Europa und schließt seinen Text mit einem Appell an die bürgerliche Vernunft. In diesem Sinne brauche es „das Interesse an einer sehr vernünftigen Vision“.