Theater im Zeugenstand: „Die Schutzflehenden“ im Landgericht Düsseldorf
Der Gerichtssaal als Ort für Theater ist ein Projekt des Landesgerichts Düsseldorf, das am Montag (24. Oktober, 19 Uhr) zum zweiten Mal zur Aufführung bittet. Diesmal wird das antike Theaterstück „Die Schutzflehenden – die Töchter des Danaos“ im Schwurgerichtssaal des Landgerichts an der Werdener Straße aufgeführt.
Die Schutzflehenden
Zur Aufführung „[UN]Schuldig!“, dem ersten Stück der Theaterproduktion, kamen im vergangenen Oktober fast 200 Zuschauer in den Schwurgerichtssaal des Düsseldorfer Landgerichts. Der Erfolg machte Geschmack auf mehr und so studierten die Theatermacherinnen Katharina Weishaupt (Regie) und Radha Freudemann (Bühne & Kostümbild) das Stück „Die Schutzflehenden“ von Aischylos ein.
Die schutzflehenden Frauen: Nadine Karbacher (oben), Marieke Nellen, Mia Gallasch und Pauly Luy (v.l.)
Die Handlung
Das antike Thema zeigt eine bemerkenswerte Aktualität, denn es geht um Zwangsverheiratung, Emanzipation und freien Willen. Die Töchter des Danos fliehen aus Ägypten, um der Verheiratung mit ihren Vettern zu entgehen. Ob ihnen Asyl gewährt wird, liegt in den Händen des griechischen Königs Pelasgos, der zwischen Recht und Politik abwägen muss.
Die Schutzflehenden werden im Schwurgerichtssaal verschleppt
Die Aufführung
Düsseldorfer Jugendliche und professionelle Schauspieler führen das Stück im Rahmen eines sozialen Kunstprojektes auf. Den Zuschauern möchte sich das Land- und Amtsgericht als einen Ort der künstlerischen Begegnung in Oberbilk präsentieren. Zur Vorstellung am Montag, 24.10.2016, um 19 Uhr, in den Schwurgerichtssaal E.116 sind Besucher eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist unter vorzimmer@lg-duesseldorf.nrw.de möglich.
König Pelasgos, alias Moritz Otto, mit Herold Felix Strüven
Die Unterstützer
Das Projekt wird vom Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Stadt Düsseldorf, der Bezirksverwaltungsstelle Oberbilk und Udo van Meetren unterstützt.