Unicef-Ehrenamtler bringt Eindrücke aus Flüchtlingslagern in Jordanien mit nach Düsseldorf
Zehn ehrenamtliche UNICEF-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen aus ganz Deutschland besuchten vom 2. bis zum 7. Oktober 2016 UNICEF-Projekte für geflüchtete Kinder und ihre Familien in Jordanien. Mit dabei war Marc Pauli-Rehm von der UNICEF AG Düsseldorf. Der 24-jährige Student aus Neuss hatte die Chance, als Ehrenamtler die UNICEF Projekte hautnah zu erleben.
In den Flüchtlingslagern hatte die Gruppe Schulen und besondere Lernorte für Kinder und Jugendliche, sogenannte Makani-Zentren, besucht. Hier bekommen Kinder unterschiedlichen Alters psychosoziale Hilfe, werden auf das Berufsleben vorbereitet oder genießen es, einfach nur zu spielen. „Es geht auch darum, den Kindern einfach etwas Normalität zu geben“, beschreibt Marc Pauli-Rehm die Arbeit. Eine Normalität, die es sonst im tristen Alltag der Lager nicht gibt. Auf der Agenda der Reise stand auch das Flüchtlingslager Za’atari, in dem aktuell über 80000 Menschen nur wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt leben. Hier gibt es einige Makani Zentren, in denen UNICEF sich engagiert. Darüber hinaus kümmert sich die Organisation um die Wasserversorgung im Camp. „Wir sind sehr freudig von den Bewohnern begrüßt worden. Man spürte deutlich, wie dankbar die Leute sind, dass die Organisationen so viel für sie tun“, berichtet der ehrenamtliche Mitarbeiter aus Düsseldorfer.
Unterschiedlichste Flüchtlingslager
Die letzte Station der Reise war mit Abstand die schwerste, berichtet der 24jährige Student. Denn hier wurde das Flüchtlingslager Azraq mitten in der Wüste besucht. Eine farblose Umgebung, Blechhütten, die kaum vor Hitze schützen und im Winter vor Kälte nicht dämmen. Azraq ist in fünf Dörfer geteilt, den „Villages“. Es gibt nur eine Versorgungsstelle, an der die Bewohner mit Essensgutscheinen ihre Verpflegung bekommen. Von manchen Stellen ist der Fußweg dorthin kilometerlang. Die Hoffnung der Bewohner wirkt hier deutlich getrübter, als an den anderen Stationen der Reise. Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen versuchen die Situation für die Einwohner erträglicher zu gestalten. „Es ist ein weltweites Projekt, das hier in den Lagern läuft. Ich war begeistert zu sehen, wie viele Länder und Organisationen hier neben finanziellen Mitteln auch Manpower stellen, um die Menschen hier zu unterstützen“ berichtet Pauli-Rehm.
Immer mehr Menschen fliehen in die Nachbarländer
Jordanien hat mittlerweile mehr als 650.000 Flüchtlinge aufgenommen. Etwa die Hälfte davon sind Kinder. Gemeinsam mit Partnern organisiert UNICEF Impfkampagnen, Trinkwasser, Notschulen, Kinderzentren, Kinderkleidung und Hygieneartikeln.
„Die Reaktionen der Bewohner beider Flüchtlingslager und auch die Gespräche mit den Kollegen vor Ort haben mir eines deutlich bewusst gemacht: Die Arbeit von UNICEF und der anderen Organisationen ist immens wichtig. Die strahlenden Kinderaugen in den Makani Zentren, beim Fußballspielen oder Unterricht, zeigten uns, wie notwendig es ist, dort tätig zu sein. Es ist von unschätzbarem Wert, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Notsituationen so für einige Momente am Tag vergessen können“, resümiert Marc Pauli-Rehm seine Projektreise.