Düsseldorf Kalkum: Schützen sind völlig von den Socken
Was war da los, als die Quirinuskompanie bei der Kalkumer Parade am Schützenmontag farbenfroh „besockt“ einen offensichtlichen Regelverstoß beging? Eine Erinnerung an den Sparstrumpf? Die Socke als Symbol des Geldes? Einen vollen Geldstrumpf gab es auf jeden Fall nach dem Fest und der wurde jetzt einem guten Zweck übergeben.
Von den Socken …
Regelverstöße werden bei den Schützen gerne mit einer kleinen Geldstrafe geahndet. Das nahmen die Mitglieder der Quirinus-Kompanie der St. Sebastianus Bruderschaft Kalkum zum Anlass, den „Knigge“ mal für den guten Zweck zu bemühen. Sie folgten der Idee von ihrem Kameraden Johannes A. Stock und marschierten bei der Parade zum Abschluss ihres Schützenfestes im Mai mit dem „besten“ auf, was die heimische Sockenschublade zu bieten hatte: geringelt, kariert, selbstgestrickt oder einfach nur schön – die Vielfalt begeisterte. Hatten die Besucher und Schützenkollegen erst verwundert geschaut, begeisterten sie sich schnell für die Aktion, denn die Strafgelder sollten einem guten Zweck zugeführt werden. So kamen im Festzelt – für die Initiatoren vollkommen überraschend – 2400 Euro zusammen.
Zur Spendenübergabe hatten die Schützen auch nochmal die Sockenschublade bemüht
Spendenübergabe
Der Träger der „schönsten“ Socke, Constantin Erckenbrecht (karierte Burlington Socken in Regenbogenfarben), suchte als Spendenempfänger das Kinderhospiz Regenbogenland aus. Am Samstag (8.10.) reisten Vertreter der Kompanie mit dem Chef der Bruderschaft, Michael Geinter, zum Kinderhospiz und übergaben den Scheck. Katja Schweeberg vom Förderverein des Kind- und Jugendhospizes Regenbogenland empfing die Schützen und erklärte die Arbeit der Einrichtung.
Katja Schweeberg zeigte mit Bildern die Räume, da gerade ein Kind im Hospiz in seine finaler Phase war und darauf Rücksicht genommen wurde und man auf den Rundgang verzichtete
Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland
Anders als bei älteren, kranken Menschen, erhalten Kinder oft die Diagnose einer lebensbegrenzenden Erkrankung, ohne daran sofort zu versterben. Vielfach handelt es sich dabei um Autoimmunerkrankungen, mit denen die Kinder noch jahrelang leben, eine Heilung aber nicht möglich ist. Im Hospiz werden die Kinder nicht nur stationär aufgenommen, um dort zu sterben, sondern werden gemeinsam mit ihren Familien in ihrer Krankheit begleitet. So können Eltern mit ihren erkrankten Kindern und deren Geschwistern im Hospiz eine Auszeit nehmen und zu Kräften kommen. Besonderes Augenmerk wird auf die Geschwisterkinder gelegt, die bei der Belastung der Familien häufig zu kurz kommen. Das Kinder- und Jugendhospiz finanziert sich zu 75 Prozent aus Spenden. Damit wird aktuell ein Neubau errichtet, da viele der Kinder mittlerweile zu Jugendlichen geworden sind und auch ihnen eine passende Umgebung geboten werden soll.