OB-Dialog in Düsseldorf Bilk: Emotionale Diskussion über Wohnraum, einen Parkplatz und die Ansichten von Oberbürgermeistern
Bilk ist mit 40.000 Bewohnern der größte Stadtteil in Düsseldorf und das führte beim 12. OB-Dialog am Donnerstag (6.10.) zu einem voll besetzten Bach-Saal in den Bilker Arkaden. Rund 150 Düsseldorfer hatten sich eingefunden und viele von ihnen hatten feste Themen im Blick, die sie mit Oberbürgermeister Thomas Geisel diskutieren wollten.
Bauvorhaben Rheinturm
Die Bilker Heimatfreunde hatten es im Vorfeld schon angedeutet und es sollte auch das Hauptthema des Abends werden: Die geplante Bebauung des Parkplatz am Rheinturm. Erich Plitzka, Präsident der Bilker Heimatfreunde, appellierte an Geisel die Fläche unterhalb des Rheinturms nicht zu bebauen und die Fläche als Reserve zu lassen, damit die Ministerien die Möglichkeit haben ihr Regierungsviertel dorthin auszudehnen.
Geisel berief sich darauf, dass die Bauidee nicht von ihm sei, sondern bereits von seinen Amtsvorgängern angeregt worden waren. Der Eigentümer der Fläche sei die IDR und diese könnte mit diesem „nicht betriebsnotwendigem Grundstück“ einen zweistelligen Millionenbetrag erzielen. Damit könnten dann wieder andere Bauprojekte finanziert werden.
Die geplante Bebauung würde ein Bieterverfahren durchlaufen und der Rat dann über die Umsetzung entscheiden. Das müsse nicht jedem gefallen, sei aber das demokratische Verfahren, betonte Geisel.
Rund 150 Düsseldorfer waren zum OB-Dialog in den Bach-Saal gekommen
Bürgerpark soll erhalten werden
Doch das wollten einige des Anwesenden nicht so einfach akzeptieren. Denn sie sahen ihren Bürgerpark zugebaut, die Frischluftschneise unterbrochen und den freien Zugang zum Rhein unterbrochen. Nur weil Wohnungen in Düsseldorf gebraucht würden, dürfe man nicht einfach alle Fläche zubauen, argumentierten sie. Dann könne der Rat auch entscheiden den Kö-Graben zuzuschütten und dort zu bauen, ereiferte sich ein Bürger. Solche Entscheidungen würden über die Köpfe der Bürger gefällt tönte es durch den Saal und die Forderung nicht alle Fläche zu bebauen.
Geisel musste die Kritik einstecken die Meinungen der Bürger nicht ernst zu nehmen. Er vertrat aber weiter den Standpunkt, dass ohne verstärkten Wohnungsbau der wachsende Bedarf in Düsseldorf nicht zu decken sei und die Miet- und Wohnungspreise ohne Neubauten explodieren würden.
Gaslaternen, Busbahnhof und mehr
Kurz kamen dann Bürger mit den Themen Ausbau des Radwegenetzes, Verschmutzung und Wildwuchs in der Stadt, sowie illegale Autorennen und zunehmender Autoverkehr zu Wort.
Als zweiter größerer Block kam danach die Sprache auf die Gaslaternen im Bezirk. Ein Mädchen war mit seiner Mutter gekommen und schilderte den geplanten Umbau der Gaslaterne vor ihrem Haus. Unterschriften bei den Mitbewohnern hatte sie bereits gesammelt. Der OB zeigte zwar gewisses Verständnis, vertrat aber die Meinung der Verwaltung, dass die Ermittlung der Erhaltungszonen ausreichend sei, um genügend Gaslaternen für Düsseldorf zu erhalten.
Zur Zukunft des Busbahnhofs wollte er sich nicht festlegen, da dies in der Verwaltung noch diskutiert würde. Er hält die Pläne, den Busbahnhof auf dem P+R-Parkplatz an der Uni zu errichten, für eine gute Lösung.
Nächster Termin
Der nächste OB Dialog findet am 9. November in Lichtenbroich statt.