ISS Dome Düsseldorf: Sportlicher Zeitplan für Verlängerung der 701
Jetzt soll alles ganz schnell gehen und bereits Ende 2017 sollen die Besucher des ISS-Domes in Rath mit der Straßenbahn zu den Veranstaltungen anreisen können. Die Verlängerung der Linie 701 war bereits im 1. Nahverkehrsplan der Stadt von 1997 verankert. Mit zwanzig Jahren Verspätung soll sie realisiert werden.
Andrea Blome, Stephan Keller, Thomas Geisel und Michael Clausecker geben den Startschuss für die Gelisverlängerung
Oberbürgermeister Thomas Geisel, Verkehrsdezernent Dr. Stephan Keller und Rheinbahnvorstand Michael Clausecker gaben am Donnerstag (29.9.) den Start zum Bau der zwei Kilometer langen Trassenverlängerung frei. Damit soll das Gebiet rund um den ISS-Dome an das Schienennetz angeschlossen werden. Neben der Veranstaltungshalle haben sich zahlreiche Firmen rund um die Theodorstraße angesiedelt. Der Bau eines großen Möbelhauses ist in Vorbereitung.
Verbindung im Stundentakt – deshalb kommen die meisten Arbeitnehmer derzeit mit dem Auto. Auch die Haltestelle ist nur 2. Klasse: Ein Wartehäuschen gibt es nur für die Veranstaltungshaltestelle ISS-Dome
ÖPNV aktuell ungenügend
Zwei Frauen, die in dem Gewerbegebiet tätig und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, nutzten die Anwesenheit der Stadtspitze und der Rheinbahnführung, um zu hinterfragen, warum die aktuelle Busanbindung so schlecht sei. Tatsächlich fährt die Linie 757 nur einmal in der Stunde die Theodorstraße an. Warum eine Taktverdichtung nicht in Erwägung gezogen wird, konnten die Damen nicht verstehen. Sie wollten nicht bis 2018 vertröstet werden.
Drei neue Haltestellen für die 701
Die Verzögerung der Straßenbahnverlängerung ergab sich durch Probleme mit Grundstückseigentümern, die erst jetzt beigelegt werden konnten. Wenn zum Fahrplanwechsel Anfang 2018 die Linie 701 fährt, wird sie an drei Haltestellen stoppen:
"Wahlerstraße" am Knotenpunkt Theodorstraße und Wahlerstraße, mit Anschluss an die Einmündung Oberhausener Straße,"ISS Dome" und "Am Hülserhof" am Knotenpunkt Theodorstraße, Am Hülserhof, Am Röhrenwerk, nahe der neuen Wendeschleife.
Die vorhandene Haltestelle am Rather S-Bahnhof wird umgebaut und an den neuen Streckenverlauf angepasst. Die neue Straßenbahntrasse zweigt an der vorhandenen Gleisschleife am Bahnhof Rath aus dem bestehenden Streckennetz ab und verläuft parallel zu den Gewerbebauten östlich der Wahlerstraße, an der westlichen Seite der Kleingartenanlage entlang. An der Wahlerstraße wird die neue Trasse dann das Anschlussgleis der Röhrenwerke der Firma Vallourec queren. Von der Wahlerstraße bis Am Hülserhof fährt die Bahn dann auf eigenen Gleisen in der Mitte Theodorstraße. Im Knotenpunkt Theodorstraße, Am Hülserhof, Am Röhrenwerk führt die Strecke nach Süden in die Wendeschleife der neuen Endhaltestelle ein. Die neuen Haltestellen werden barrierefrei sein.
Rheinbahn legt Hand an
Die Kosten von rund 30 Millionen Euro werden von der Landeshauptstadt Düsseldorf übernommen. Am Bahnhof Rath wurde bereit mit vorbereitenden Arbeiten begonnen. Die Rheinbahn wird den Streckenausbau mit Gleisanlagen und Weichen mit eigenen Mitarbeitern erledigen. Nur so könne man überhaupt den engen Zeitplan einhalten, erläuterte Michael Clausecker. 17 Mitarbeiter der Rheinbahn sind auf den Bau von Weichen spezialisiert, die auf dem freien Markt eine Lieferzeit von über einem Jahr haben.
Daten und Fakten
> rund 25.000 Kubikmeter Erdarbeiten
> Einbau von 4,4 Kilomter Gleisen inklusive zwei Weichen, einem Gleiswechsel, einer Gleiskreuzung sowie rund 4.200 Beton- und Holzschwellen
> rund 15.000 Quadratmeter Gleisoberbau mit anschließender Begrünung
> rund 90 Fahrleitungsmaste sowie -fundamente
> rund 62 Meter Gabionenwand (Lärmschutz)
> rund 3 Kilometer Neuverlegung von Wasser- und Stromleitungen in zwei Kleingartenanlagen