Düsseldorf Stadtmitte: OB-Dialog mit konkreten Anregungen
Ins Central an der Worringerstraße kamen am Dienstag (6.9.) zum 11. OB-Dialog nicht viele Bürger, aber für Oberbürgermeister Thomas Geisel gab es einige konkrete Hinweise, wo den Menschen im Stadtteil der Schuh drückt.
Zu früh zum Spaziergang gestartet
Etwas vor dem eigentlichen Zeitplan startete der OB seinen Rundgang am Wehrhahn, was ihm bei der Fragerunde gleich die Kritik einer Dame einbrachte, die ihn gerne begleitet hätte. Andere hatten mehr Glück und so freuten sich die Anwohner der Worringer Straße, ihr Missfallen über die Pläne der geplanten Verkehrsführung der Weiterleitung der Toulouser Allee dem Stadtoberhaupt persönlich mitzuteilen.
Zahl der Besucher war nicht ausschlaggebend
Ins Central waren nur wenige Menschen zum OB-Dialog gekommen. Von den knapp vierzig Anwesenden waren fast die Hälfte Mitglieder der BV, des Rates, der Verwaltung oder Medienvertreter. Doch das tat dem Dialog keinen Abbruch, denn wer gekommen war, hatte auch Fragen oder Anregung parat. Moderiert wurde die Veranstaltung diesmal von Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld, die sehr souverän durch den Abend zu führte.
Moderiert wurde der Abend von Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld
Viele Bauprojekte mit wohlklingenden Namen
Die Stadtmitte umfasst das große Gebiet von Kö bis zum Wehrhahn. Thomas Geisel beschrieb die Vielfalt im Stadtteil, die reizvoll sei aber auch Herausforderungen biete. Die zahlreichen Projekte rund um den Bahnhof haben klangvolle Namen wie Le Quartier Central, Kap 1 oder Quartier M, was bei den Bürgern die Sorge nach Exklusivität aufkommen ließ, denn bezahlbarer Wohnraum wäre knapp. Dass einige der Projekte durchaus hochpreisig seien, bestätigte Geisel. Doch würde auch sozialer Wohnungsbau entstehen. Neben den Neubauten solle zusätzlich das Bestehende aufgewertet werden. So sprach sich der OB für die Öffnung der Unterführung am Worringer Platz aus, wo er sich einen Club vorstellen könne.
Parkplatzfreie Kö, Nachtleerung für Briefkästen und Müllabfuhr mit System
Das Thema Fahrräder und Mobilität kam auch bei diesem OB-Dialog vor. Die Bestrebungen der Stadt müssten noch konsequenter umgesetzt werden, lautete die Empfehlung der Anwesenden. Auf der Kö beispielsweise könne man die Parkplätz entfernen und stattdessen einen breiten Fahrradweg anlegen. So könnten die Fußgänger den Weg am Kö-Graben nutzen und die Radfahrer hätten freie Bahn auf der Straße. Ein Gedanke, den das Stadtoberhaupt als überlegenswert einstufte.
Warum es in ganz Düsseldorf keinen Briefkasten der Post gibt, der nach 19 Uhr geleert wird, erstaunte Geisel. In Essen, Duisburg und Mönchengladbach ist es für die Bürger kein Problem, ihre Briefe auch noch nachts auf den Weg zu bringen. In der Landeshauptstadt scheint das unmöglich. Auch ein Hinweis auf die Termine der Müllabfuhr, die in der Stadtmitte regelmäßig dafür sorgen, dass die Mülltonnen von den Geschäftsleuten bereits samstags auf die Straße geschoben werden, damit sie für Montagmorgens zur Abfuhr bereit stehen, war Geisel bislang nicht aufgefallen. Volle Tonne blockieren aber die Bürgersteige und sorgen ebenso für Unmut, wie die Mengen von Müll, der am Wochenende überall herumfliegt.
Die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes hatte Geisel bereits mit Bahnvorstand Ronald Pofalla diskutiert. Er ist zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Die Anregungen der Bürger, dann auf eine optimierte Verteilung der Bahnsteige zu drängen, damit die Wege verkürzt werden, wollte der OB aufnehmen.
Recht gab er den Teilnehmern am Dialog, die sich eine bessere WLAN-Ausstattung der Stadt wünschten und die Bekämpfung der sogenannten „Spontanvegetation“ (Unkraut) kritisierten.
Nächster Dialog in Bilk
Am 6. Oktober haben die Bürger von Bilk Gelegenheit mit der Stadtoberhaupt ins Gespräch zu kommen.