Gamescom 2016: Virtual Reality und E-Sport sind die Zukunft des Gamings
Es beginnt zu dämmern, an einigen Ständen sind die Computer oder Konsolen bereits abgeschaltet und die Aussteller fangen an einzupacken. Die letzten Besucher verlassen das Messegelände: Die Gamescom 2016 ist vorbei. Wie jedes Jahr wurden die kommenden Top-Titel der Videospielbranche präsentiert und die E-Sport-Turniere abgehalten. Das hört sich erst einmal nicht besonders originell an, dennoch hatte die Gamescom 2016 wieder einige Überraschungen parat.
Wer drin ist kommt gleich an die nächste Schlange: hier stehen Fans vor einer Autogrammstunde an
Aufgrund der Anschläge in Ansbach und Würzburg war eine der Neuerung: deutlich verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. So kontrollierten Sicherheitskräfte an allen Eingängen, und Cosplayern (Besucher, die sich als ihre Lieblings Charaktere verkleiden) war das Mitbringen von Replika–Waffen verboten. Die verstärkten Kontrollen führten jedoch nicht zu längeren Wartezeiten, da sie sich auf einen kurzen Blick in die Taschen beschränkten. Was jedoch auffiel war, dass dieses Jahr weniger Cosplayer auf der Messe zu sehen waren.
Eingepfercht und vorangetrieben: Da müssen Gamescom-Besucher durch
Spieletechnisch gab es die klassischen Fortsetzungen der Sportspiele Reihen FIFA, Pro Evolution Soccer und NBA2K. Ebenfalls konnte man die großen Blockbuster Spiele wie Battlefield 1 und For Honor, welches bei den Gamescom Awards gleich in zwei Kategorien siegte, anspielen. Neben den großen Publishern wie Sony, Ubisoft und Co waren auch Hersteller der kleineren „Indie Games“ (kurz für Independent Video Games) vertreten. Dabei handelt es sich meist um Spiele von Entwickler Studios, die nicht für große Massen gemacht werden, sondern ihre ganz eigenen Geschichten erzählen.
Große Bühne für virtuelle Welten
Der Schwerpunkt der Gamescom lag dieses Jahr auf den Virtual Reality Brillen, die dem Spieler das Gefühl vermitteln, mitten drin statt nur dabei zu sein. Der Spieler erlebt das Geschehen mit der Brille aus der „First Person“ Ansicht. Dies bietet viele Nutzungsmöglichkeiten, sowohl in Motorsport Simulationen als auch Ego Shootern. Die VR-Brillen sind bereits auf dem Markt und können bis zu 900 Euro kosten. Die Branche ist zuversichtlich, dass sich der neue Trend durchsetzen wird. Die E-Sport Turniere konzentrierten sich dieses Jahr, neben der ESL Meisterschaft, auf die neueren Spiele Overwatch und Heroes of the Storm. Die Herbstmeisterschaft von Heroes of the Storm nahm dabei in den ersten drei Tagen die komplette ESL Arena in Halle 9 in Anspruch. In dem Spiel treten Teams von fünf Spielern auf einem virtuellen Spielfeld gegeneinander an. Jeder Spieler kontrolliert dabei einen Helden und das Ziel ist es, das Hauptgebäude des Gegners zu zerstören.
Andenken – an Kiok-Ständen konnten sich Fans nach Lust und Laune eindecken
Das um einiges populärere „League of Legends“, war auf der Gamescom nur im kleineren Maßstab vertreten, ebenso wie die beiden andere E-Sport Größen „Counter-Strike Global Offensive“ und „Dota 2“. Die Profis spielen bei diesen Spielen in großen Turnieren um Preisgelder in Millionenhöhe.
Die Gamescom 2016 endete am Sonntag mit beeindruckenden Zahlen: 345.000 Menschen besuchten die weltweit größte Messe für Videospiele. Damit wurde der Vorjahresrekord wieder erreicht. Die Kölner Messe als Veranstalter und der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware als Träger konnten in diesem Jahr 877 Unternehmen aus 54 Ländern auf der Gamescom 2016 begrüßen.