Düsseldorf Hellerhof: Fröhliches Sommerfest mit den neuen Nachbarn
Die Wohnmodulanlage der Stadt an der Duderstädter Straße ist seit Mai zur neuen Heimat für 163 Menschen geworden. Am Samstag tummelten sich deutlich mehr auf dem Hof der Unterkunft, denn gemeinsam mit Nachbarn und Ehrenamtlern wurde ein fröhliches Sommerfest gefeiert.
Spiderman, Blümchen oder Dinosaurier – hier konnten sich die Kinder ganz nach Wunsch verschönern lassen
Kinderlachen, Luftballons und Musik zeigten bereits von Ferne an, dass hier ein Fest gefeiert wurde. Die Waffeleisen brutzelten, verschiedenste Kuchen waren gebacken worden und auch das Kinderprogramm bot viel Unterhaltung. Von den 163 Bewohnern der Unterkunft sind rund 50 Kinder. Die hopsten auf der Hüpfburg, ließen sich ganz nach Geschmack gruselig oder freundlich schminken, bastelten oder ergatterten Süßigkeiten als Preise für die verschiedenen Spiele.
Corrie Voigtmann mit den Kindern beim Spiel
Corrie Voigtmann, aktiv im Flüchtlingrat und erfahrene Organisatorin, schaute zufrieden auf die ausgelassene Stimmung. Ihre ganze Familie war im Einsatz und dazu halfen noch unzählige Ehrenamtler. Unterstützung gab es aber auch von anderer Seite. Die Bäckerei Pass schickte den Waffelteig und diverse Spiele wurden durch Sponsoren und den Einsatz der Helfer ermöglicht.
Fröhliche Gesichter überall und auch Zeit für Gespräche gab es. Viele der Ehrenamtler haben schon seit längerem persönlichen Kontakt zu den Bewohnern und kennen ihre Schicksale. Da wird sich über die Interviews beim Ausländeramt ausgetauscht und sich gemeinsam gefreut, wenn eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wurde. Wer bleiben darf, kann in eine eigene Wohnung ziehen und auch dabei unterstützen die Helfer.
Auch zahlreiche Mitglieder der Bezirksvertretung, Sylvia Pantel und Miriam Koch besuchten das Sommerfest
Das hat auch Ali am eigenen Leib erfahren. Der Syrer kam im vergangenen Sommer nach Düsseldorf und nach Stationen in der Turnhalle an der Stettiner Straße und dem Sommerzelt an der Itterstraße konnte er in das Hellerhofer Pfarrhaus ziehen. Die freie Wohnung dort hatte Corrie Voigtmann spontan als Wohngemeinschaft für die Flüchtlinge organisiert. Mittlerweile hat er seine Duldung für drei Jahre und eigene kleine Wohnung in Derendorf. Als studierter Wirtschaftswissenschaftler hatte er in Syrien als Buchhalter gearbeitet. Über ein Praktikum bei einem Steuerberater versucht er nun auch in Deutschland seine Kenntnisse anzuwenden. Das alles erzählt er im Gespräch auf Deutsch, aber er gibt auch zu, dass das Schreiben in Deutsch sehr schwierig ist. Hellerhof ist er immer noch verbunden und stellt sich gerne als Dolmetscher für seine Landsleute zur Verfügung, die mit der Sprache noch Probleme haben.