Düsseldorf Holthausen: Der Hafenausbau als Chance?
Die Stadt Düsseldorf hatte am Mittwoch (6.7.)interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, an der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplanverfahren "D.Port / Reisholzer Hafen" teilzunehmen. Über 150 Menschen nutzten die Gelegenheit sich zu informieren und ihre Meinung über die Planungen zu äußern.
Mehr als 150 Bürger besuchten die Veranstaltung am Mittwoch
Das Gebiet des Reisholzer Hafens soll entwickelt werden. Darin sind die Verwaltung und die Bürger aus dem Düsseldorfer Süden sich einig. Allerdings nur in diesem Punkt.
Auftrag vom Rat: Hafenausbau
Die Verwaltung machte bei der Veranstaltung deutlich, vom Rat der Stadt Düsseldorf beauftragt zu sein, für das Gelände in Holthausen die Planung des Hafenausbaus zum Trimodalen Containerterminal zu betreiben. Allerdings erklärte Verkehrsdezernent Dr. Stephan Keller auch „Mehr als eine Idee ist es ja noch nicht“. Da im Laufe des Planungsverfahrens die Belastungen durch Lärm, Verkehr, Altlasten und Artenschutz noch geprüft werden müssen, könnte jeder Punkt auch das aus für das Projekt bedeuten.
Die Landesregierung von NRW mit Verkehrsminister Michael Groschek hat das Hafengebiet Reisholz schon auf ihrer Agenda des Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzepts. Die Stadt sieht im Ausbau die richtige Entwicklung zum Sicherung des Wirtschaftsstandortes Düsseldorf.
Bürger fühlen sich im Stich gelassen
Daher befürchten Anwohner und die Mitglieder der Initiative Hafenalarm, dass die Untersuchungen keineswegs ergebnisoffen geführt werden. Sie fühlen sich als Bürger übergangen, denn es geht um ihren Lebensraum, der durch den Ausbau des Hafens erheblich beeinträchtigt würde. Allein der LKW-Verkehr würde von heute 38 Fahrzeugen täglich auf über 1000 ansteigen.
Ihre Kritik an den Planungen ist, dass als Grundlage Bedarfszahlen der Firmen Henkel und BASF zugrunde gelegt werden, die nach ihren Recherchen keineswegs sicher sind. Aber nicht nur die Verkehrsbelastung besorgt sie. Der Lärm eines Containerterminals sei über weite Entfernung zu hören. Davon wären auch die Neubaugebiete im Düsseldorfer Süden betroffen. Der BUND weist auf die Belastungen durch die Emissionen von Stickoxiden und Feinstaub hin. Sie liegen bei Schiffen deutlich höher als beim Transport auf Straße und Schiene, da die Abgasanforderungen selbst für neue Schiffe bei weitem noch nicht dem Standard moderner LKW entsprechen.
Die meisten Besucher am Mittwochabend waren nach der Veranstaltung alles andere als beruhigt. Sie sehen große Belastungen auf sich zukommen. Die Aussage der Verwaltung „ganz Düsseldorf möchte den Ausbau des Hafens, denn der Rat hat dies beauftragt“ grenzte sie zusätzlich aus. Durch diesen ausdrücklichen Auftrags des Rates entfällt auch die Planung von alternativen Nutzungsmöglichkeiten des circa 108 Hektar großen Geländes.
Die zahlreichen Wortmeldungen waren bis auf eine alle kritisch dem Hafenausbau gegenüber
Mitwirkungsmöglichkeiten
Bis zum 21. Juli haben die Bürger noch Gelegenheit ihre Gegenvorschläge oder Änderungswünsche schriftlich an das Stadtplanungsamt zu schicken. Die Vorschläge werden dann dem Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung mit einer Stellungnahme der Verwaltung übergeben. Der Ausschuss trifft dann eine Vorabentscheidung über die Inhalte des Planungsentwurfs.
Adresse: Stadtplanungssamt Düsseldorf, Brinckmannstr. 5, 40225 Düsseldorf
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