Düsseldorf flüstert: Verwaltungsrat der Stadt-Sparkasse will Vertrag mit Risikovorstand van Gemmeren nicht verlängern
Der Streit zwischen Stadt-Sparkasse Düsseldorf und der Stadt ist zwar beigelegt; doch nun fordert er an der Spitze des widerborstigen Geldinstituts den ersten Kopf. Nach Informationen, die report-D vorliegen, ist der Verwaltungsrat der Meinung, dass der für das Risikomanagement zuständige Sparkassenvorstand Martin van Gemmeren zum Jahresende keine Vertragsverlängerung bekommen soll.
Natürlich gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Verlautbarungen über Spitzenpersonalien wie diese, die sich gerade entwickeln. Doch der Verwaltungsrat war und ist extrem verschnupft über den Schaden, den die Betonköpfe im Sparkassenvorstand in den zurückliegenden Monaten angerichtet haben. Deshalb hat man heute mehrheitlich entschieden, dass eine Trennung von van Gemmeren besser sei – für die Stadt-Sparkasse Düsseldorf, ihre Kunden und ihre Mitarbeiter.
Aus der eigenen Substanz gewirtschaftet
Hinter dieser Formulierung steckt aber nicht nur der Ärger um eine lange Zeit verweigerte Ausschüttung von Stadt-Sparkassen-Gewinnen an die Stadt. Dem Vorstand wird eine falsche, weil zu zögerliche und selbst Kunden mit ausgezeichneter Bonität vertreibende Kreditpolitik nachgesagt. Dass die Stadt-Sparkasse Düsseldorf besser dasteht als viele andere Stadt-Sparkasse im Landes Nordrhein-Westfalen wird nicht mit der Tüchtigkeit, dem Mut und der Weitsicht des Vorstands in Verbindung gebracht. Sondern mit dessen Fähigkeit, durch Verkäufe aus der eigenen Substanz die Braut für einen Abend schöner zu machen, als sie anderntags im Sonnenlicht tatsächlich ausschaut.
Die Sache mit der Vorgeschichte
Das Risikovorstand Martin van Gemmeren vor knapp fünf Jahren aus dem Strudel der gecrashten HSH Nordbank nach Düsseldorf kam – und seit peinlichen Befragungen durch Ermittler, Staatsanwälte und parlamentarische Untersuchungsausschüsse mutmaßlich wenig Lust auf weitere Risiken hat, mag man menschlich verstehen. Eine Stadt-Sparkasse Düsseldorf hat aber auch den Auftrag, ihren Träger – die Stadt – und die Unternehmer in ihr, die Start-Ups, die Handwerker durch schwierige Zeiten zu bringen.
Warnschuss für den Vorsitzenden
Die Personalie van Gemmeren ist zugleich ein Warnschuss vor den Bug des Stadt-Sparkassenvorstand Arndt Hallmann. Der hatte sich 2011/12 für den nun in Ungnade gefallenen van Gemmeren stark gemacht und ihn überhaupt erst nach Düsseldorf geholt.
Foto: Stadt-Sparkasse Düsseldorf