Trotz Regenwetter: Düsseldorfer genießen gemeinsam Erbsensuppe und Musik
Die Teller mit Erbsensuppe waren nicht schuld. Sie wurden bis auf das letzte Restchen geleert. Wer seinen Teller nicht leer gegessen hatte, konnte nicht ermittelt werden und so auch nicht der Schuldige für das konstante Regenwetter: Ausgerechnet am Samstag (25.6.) an dem die Armenküche zum Open Air auf den Burgplatz geladen hatte, schüttete es den ganzen Tag.
Nicht so viele wie bei Sonnenschein, aber Musik, Essen und Gemeinschaft lockten dann doch die Besucher
Absage kam nicht in Frage
Dominikanerpater Wolfgang Sieffert und sein Team hatten ganz kurz überlegt, ob sie das Open Air absagen sollten. Aber die Bands hatten den Termin fest im Kalender und schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung. So hatten die Organisatoren nur die Mengen an Erbsensuppe, Würstchen und Kuchen etwas reduziert und gehofft, dass die Besucher sie nicht im Stich lassen. Und das taten sie dann auch nicht.
Cashbar Club schaffte es nicht die Regenwolken weg zu rocken, Foto: Karina Hermsen
Viele Bands auf der Bühne
„An einem Tag im Jahr sollen alle Schichten zusammen feiern, essen und gute Musik hören“, so begrüßte Pater Wolfgang die Gäste zur 20. Auflage des „Essen für Arme und Reiche“ auf dem Burgplatz. Die Bands „Inverno“ mit Hard’n Heavy Cover, „Cashbar Club“ mit Punkrock ’n’ Roll, „Heavy Gummi“ mit Polka, Ska und Global Beats und „Cloxx“ mit Rock & Pop Power heizten den Besuchern des Festes ebenso ein, wie die Schüler der Wadokoya Akademie mit den Taiko Trommeln.
Mit reduzierter Mannschaft trommelten die Schüler der Wadokoya Akademie
Trommeln unter erschwerten Bedingungen
Die Taiko Trommler mussten allerdings etwas improvisieren. In der Hoffnung, der Regen würde doch noch aufhören, hatten sie ihren Auftritt etwas nach hinten verschoben. Denn Feuchtigkeit tut den Trommeln nicht gut. Nach dem Cashbar Club traten schließlich vier Trommel-Schüler im Schutz der trockenen Bühne auf.
Lecker Erbsensuppe, das fanden Dieter Petzold und seine Begleitung auch
Gemeinsam unterm Regenschirm
Der Regen führte die Besucher des Festes dicht zusammen. Arm und Reich suchten gemeinsam Schutz unter den Sonnenschirmen, die am Samstag als Regenschutz dienten. Die Erbsensuppe schmeckte allen und was man dafür gespendet hatte, war jedem selber überlassen.
Fr. P. Wolfgang Sieffert OP ist Vorsitzender der Altstadt Armenküche
Armenküche am Burgplatz
Wenn nicht gemeinsam auf dem Burgplatz gefeiert wird, kocht die Armenküche hinter der grünen Tür gleich am Burgplatz. Jeden Tag werden etwa 100 Essen frisch für Menschen zubereitet, die sich kein Essen leisten können. Für 50 Cent dürfen sie eine warme Mahlzeit in dem kleinen Speisesaal einnehmen. Das nehmen nicht nur Obdachlose in Anspruch, auch von Altersarmut betroffene Rentner und Menschen ohne staatliche Unterstützung kommen gerne.
Holger Kirchhöfer ist Sozialarbeiter bei der Altstadt-Armenküche und berichtet, dass derzeit etwa 60 ehrenamtliche Helfer die Aktion unterstützen. Die verschiedenen Freiwilligen-Teams werden jeweils von einem hauptamtlichen Koch angeleitet. So funktioniert die Armenküche seit 1992, vollständig aus Spenden finanziert. Pater Wolfgang freut sich immer, wenn auch bei Geburtstagen und anderen Anlässen auf Geschenke verzichtet wird und stattdessen das Spendenkonto der Armenküche eine Finanzspritze erhält. Weitere Informationen und das Spendenkonto finden sie hier.