Mutmaßliche Brandstifter der Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf festgenommen
Nach dem Brand der Flüchtlingsunterkunft an den Stockumer Höfen in Düsseldorf führte die Polizei am Mittwoch (8.6.) zwei Männer dem Haftrichter wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung vor. Sechs weitere Verdächtige sind wieder auf freiem Fuß. Hinweise anderer Bewohner der Halle und Prahlerei seitens der Verdächtigen führten die Ermittlungsbeamten auf die Spur.
Täter sorgten schon früher für Unruhe
Bei den festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um zwei 26-jährige Nordafrikaner. Unzufriedenheit über die Unterbringungssituation sollen die Männer zur Tat bewegt haben. Einer der 26-Jähriger soll eine Matratze mit brennbarer Flüssigkeit getränkt und diese dann angezündet haben. Der zweite 26-Jährige hatte die Tat gegenüber Bewohnern und Journalisten gestanden.
Eine Gruppe von insgesamt acht Nordafrikanern soll bereits in der Vergangenheit für Unruhe in der Unterkunft gesorgt haben. Die beiden Festgenommen waren wohl die Anführer der Gruppe.
Sammelunterkünfte sind problematisch
Nach Angaben der Stadt waren in der Halle 282 ausschließlich alleinreisende Männer untergebracht, vor allem aus den Herkunftsländern Syrien, Irak, Afghanistan und Nordafrika , sowohl Christen als auch Muslime. Der Unterbringungsstandard in der ehemaligen Messehalle war vergleichbar zu dem in den Traglufthallen. Stellwände trennten Kabinen ab, in denen meist 3 Etagenbetten für sechs Personen standen. Da die Kabinen nach oben offen waren, war immer eine Geräuschbelastung gegeben. Die Verpflegung erfolgte über einen Caterer, was immer wieder zu Diskussionen führte, da der Standard von den Bewohnern sehr unterschiedlich empfunden wurde.
Motiv muss geklärt werden
Warum die Männern dachten, sie könnten durch die Brandstiftung ihre Verlegung in eine vermeintlich bessere Unterkunft erreichen, ist eine Frage, die von der 34-köpfigen Ermittlungskommission geklärt werden muss. Die Beamten werden auch die Identitäten der Gruppe überprüfen und in den Herkunftsländern recherchieren. Bei dem Brand ist die 6000 Quadratmeter große Halle komplett zerstört worden. Der Schaden wird auf 10 Millionen Euro geschätzt.
Stadt arbeitet Vorfall auf
Am Donnerstag (9.6.) wird die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch mit allen Beteiligten ein Treffen abhalten. Die Mitarbeiter des Flüchtlingsbüros, des Amts für soziale Sicherung und Integration, des Deutschen Roten Kreuzes und Vertreter des in der Halle eingesetzten Sicherheitsdienstes werden die eingegangenen Hinweisen und das weitere Vorgehen besprechen.