Düsseldorf als Terrorziel: Generalbundesanwalt lässt drei Syrer festnehmen
Selbst in der betont nüchternen Sprache des Generalbundesanwalts klingt das Szenario furchterregend: Zwei Selbstmordattentäter zünden Sprengwesten auf der Heinrich-Heine Allee. „Anschließend sollten weitere Attentäter möglichst viele Passanten mit Gewehren und weiteren Sprengsätzen töten.“ Terrorziel Düsseldorfer Altstadt – die mutmaßlichen Urheber dieser Pläne – Hamza C. (27), Mahood B. (25) und Abd Arahman A.K. – sind am Donnerstag (2.6.) festgenommen und dem Haftrichter in Karlsruhe vorgeführt worden.
Gegen einen weiteren Mann – Saleh A. (25) – wurde Haftbefehl beantragt. Er soll sich gegenüber der französischen Polizei offenbart und den Anschlagsplan auf Düsseldorf verraten haben. In der Mitteilung aus Karlsruhe heißt es: „Es liegen keine Hinweise dafür vor, dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres Anschlagplanes konkret begonnen hatten.“ Die drei zuerst genannten Tatverdächtigen seien in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen worden.
Die Altstadt im Visier
Der Tatvorwürfe des Generalbundesanwaltes: Saleh A. und Hamza C. sollen sich im Frühjahr 2014 in Syrien der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat Irak und Großsyrien“ angeschlossen haben. Dort sollen sie den Auftrag erhalten haben, in der Düsseldorfer Altstadt einen Anschlag zu verüben. Über die Türkei und Griechenland seien sie im März und Juli 2015 nach Deutschland gekommen. Im Januar 2016 sollen die beiden Mahood B. angeworben haben. Abd Abraham A.K. sei von der ISIG-Führung nach Deutschland geschickt worden, um sich an dem Anschlag zu beteiligen. Er habe die Sprengwesten herstellen sollen. Ähnliches habe er bereits 2013 für die Terrorgruppe Jabhat al-Nusra getan.
Da sich Saleh A. am 1. Februar 2016 in Paris den Behörden offenbarte, sei es nicht zu weiteren Tatplanungen gekommen. Die Bundesanwaltschaft bemühe sich um seine Auslieferung nach Deutschland.
report-D sammelte Reaktionen auf die plötzlich so nahe Terrorgefahr