Düsseldorf feiert die grüne Turbine Auf der Lausward
Der Schlot fehlt. Denn „Fortuna“ stößt kaum mehr aus als Wasserdampf. Und produziert Superlative, an denen sich Politik und Management, aber auch die Kunden wärmen dürfen: Auf der Lausward in Düsseldorf leuchtet grün: das zurzeit effizienteste und leistungsfähigste Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der Welt.
20.000 Lastzüge voller Kohlendioxid bleiben Düsseldorf künftig erspart – Jahr für Jahr. Das sind rund 600.000 Tonnen Klimagas. Statt bei knapp 50 Prozent liegt der Wirkungsgrad der Stromerzeugung bei 61 Prozent – zusammen mit der Fernwärme und der Kraft-Wärme-Kopplung wird das als Brennstoff eingesetzte Gas zu 85 Prozent genutzt. Zum Vergleich: Bei einem Auto liegt der Wirkungsgrad bei müden 20 Prozent. Vier Fünftel des eingesetzten Kraftstoffs dient zu nichts anderem, als die Umwelt aufzuheizen.
Spitzenleistung spitz gerechnet
Dass die Stadtwerke diese Zahlen in den Mittelpunkt rücken, hat seinen Grund. Denn in den mehr als sechs Jahren Planung und Bau sah es zwischenzeitlich einmal so aus, als entstehe eine Investitionsruine auf der Lausward. Im Zusammenhang mit der Energiewende rechneten Versorgungsunternehmen vor, dass sich paradoxerweise vor allem solch moderne Kraftwerke nicht mehr rechneten.
Zeitreise mit Kirmeskarussell
Davon war auf Düsseldorfs Hafen-Halbinsel am Wochenende keine Rede mehr. Erst feierten am Freitagabend (20. Mai) die höheren Etagen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Weil die Stadtwerke ihr neustes Baby mit dem 150. Geburtstag verknüpft hatten, fuhren sie alles auf, was dem Stadt der Schrimpsvertilger lieb und teuer ist. Als Verneigung vor den Kunden drehen sich am Sonntag (22.Mai) die Kirmeskarussells auf der Lausward von 11 bis 18 Uhr. Wie der Strom entsteht, der aus der Steckdose kommt und wie die Stadtwerke Düsseldorf entstanden lässt sich zwischen Bier und Bratwurst in einem Zeitreise-Feld erkunden.