Paranet rüstet die Düsseldorfer Traglufthallen mit Kühlung nach
Die Herstellerfirma Paranet hat am Freitag (13.5.) in den beiden Traglufthallen an der Sankt-Franziskus-Straße und der Koblenzer Straße Kühlaggregaten installiert. Damit wird die Temperatur in den Hallen um acht Grad gegenüber der Außentemperatur abgekühlt. Reflektionsfolien auf den Hallendächern sollen zusätzlich das Aufheizen der Halle reduzieren.
Klimaanlage war vorgesehen
Bereits bei Anmietung der Traglufthallen von der Firma Paranet war vertraglich geregelt, dass der Einbau einer Klimanlage erfolgen sollte. Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement hatte nach dem warmen Wetter am vergangenen Wochenende darauf bestanden, dass die Nachrüstung nun kurzfristig erfolgte. Mit einem großen Aggregat wird nun außerhalb der Halle Wasser auf sechs bis acht Grad abgekühlt und dann über Schläuche in die Halle geleitet. Dort wird damit ein kalter Luftstrom erzeugt und die die Halle geblasen. Die so entstehende Verdunstungskälte sorgt für die Abkühlung. Damit können die Bewohner nun unter besseren klimatischen Bedingungen leben.
Am Freitagnachmittag kamen die letzten Geräte – bestaunt von den Kindern der Traglufthalle
Maßnahmen wurden ergriffen und Gespräche geführt
Roland Buschhausen, Leiter des Amtes für Soziale Sicherung und Integration, trat sein Pfingswochenende am Freitag erst an, nachdem er sich persönlich davon überzeugt hatte, dass die besprochenen Verbesserungsmaßnahmen in den Traglufthallen umgesetzt waren. Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass es aber immer noch Bewohner gab, die sich vor laufender Kamera über die Temperaturen beschwerten. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und dem Team der Flüchtlingsbeauftragten hatten sie seit Dienstag zahlreiche Gespräche mit den Bewohnern geführt. Den angedrohten Hungerstreik einiger Flüchtlinge konnten sie so abwenden und gemeinsam mit dem Caterer soll besprochen werden, wie eine Verbesserung der Verpflegung erreicht werden kann. Maxi Schuchard, Leiterin der Traglufthalle Koblenzer Straße, erläuterte, dass gemeinsam mit Ehrenamtlern auch für den Außenbereich Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Mit gespendeten Paletten von der Metro wird man nun Sitzmöglichkeiten bauen.
Trotz der vielen Gespräche beschwert sich ein Bewohner vor laufender Kamera über die Wohnverhältnisse
Plätze bleiben knapp
Obwohl allgemein die Zahlen der Flüchtlinge rückläufig sind, werden Düsseldorf wöchentlich immer noch rund 150 Asylbewerber zugewiesen, da nach dem Berechnungsschlüssel der Bezirksregierung die Stadt ihr Kontingent noch nicht erfüllt hat. Neben den beiden Traglufthallen sind noch weitere Sammelunterkünfte in der Uni-Sporthalle (288 Menschen, Nutzung endet Ende Mai)und in der Schule an der Borbecker Straße (Standort muss im Sommer aufgegeben werden) belegt. Die Traglufthallen waren von Anfang an nur als Übergangslösung geplant und sind für ein Jahr bis Ende September (Koblenzer Straße) beziehungsweise Anfang Oktober dieses Jahres angemietet. Bis dahin will die Stadt weitere Plätze in Modulbauanlagen und Bestandsgebäuden schaffen. Am kommenden Mittwoch (18.5.) wird die elfte Modulbauanlage an der Duderstädter Straße in Hellerhof eröffnet. Dann können die ersten Menschen aus den Traglufthallen dorthin umziehen. Im Juni/Juli werden ebenfalls die Leichtbauhallen an der Itterstraße, Further Straße und Am Wald fertiggestellt.
Das Land hat der Stadt Düsseldorf angeboten, bereits in der nächsten Woche die Erstaufnahmeeinrichtung an der Roßstraße zu übernehmen und dort Flüchtlinge unterbringen. Das ehemalige Finanzamt bietet Platz für rund 500 Menschen.