Düsseldorf Benrath: Diskussion beendet, zwei neue Bäume auf Schlossweiherinsel gepflanzt
Neben der Kastanie in Himmelgeist gibt es in Düsseldorf wohl keinen zweiten Baum, der so im Fokus des öffentlichen Interesses steht, wie die Trauerweide auf der Insel im Weiher vor Schloss Benrath. Nachdem der Sturm Ela die Trauerweide zerstört hatte, folgte eine erbitterte Diskussion, ob es die Neupflanzung einer Trauerweide oder – nach historischem Vorbild – zwei neue Bäume, eine Trauerweide und eine Säulenpappel, geben soll. Die endgültige Entscheidung fiel am 2. Mai im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen: zwei Bäume sollten es werden.
Neben den Vetretern der Presse und der BV 9 verfolgten auch viele Benrather die Neuanpflanzung der Bäume
Dann ging es überraschend schnell
Ob das Gartenamt das gute Wetter ausnutzen wollte oder die Zeit für weiteren Protest kurz gehalten werden sollte, ist nicht bekannt. Aber am Mittwoch (11.5.) gab es die Information über die Pflanzung der Bäume am Donnerstag. Ein 130 Tonnen schwerer Kran mit einem 55 Meter langen Ausleger wurde in Stellung gebracht und hob die beiden Jungbäume am Vormittag auf die Insel. Diese war in den vergangenen Wochen bereits für die Bäume vorbereitet worden. Ihre Größe wurde auf 60 Quadratmeter erweitert, eine Tondichtung und Baumsubstrat aufgebracht. Die Trauerweide und die Säulenpappel wirken noch etwas verloren, obwohl sie bereits einen Stammumfang von 30 bis 35 Zentimetern haben. Ergänzend wurden noch einige Gräser auf die Insel gesetzt. Jürgen Fischer, Referent im Umweltamt, und Silke Thyßen, Projektleiter Maßnahmen nach Sturm Ela, erläuterten, dass die Anzucht der Bäume noch über drei Jahre von einer Fachfirma begleitet wird. Diese werde auch regelmäßig die Bäume auf der Insel begutachten und dafür sorgen, dass sie gute Bedingungen haben.
Jetzt wo die Bäume stehen, wird auch bald der Wasserspiegel wieder angehoben
Umstrittene Entscheidung
Die Entscheidung für die Pflanzung von zwei Bäumen wird mit dem historischen Vorbild begründet. Die Insel wurde als typisches Gestaltungselement des Landschaftsgartens als Variation über das Thema der Rousseau-Insel angelegt. Auf ihr standen über die längste Zeit hinweg zwei Bäume – eine Weide im Norden und eine Pappel im Süden. Viele Benrather empfinden es als Niederlage, nun auf zwei Bäume schauen zu müssen. Da seit mindestens sechzig Jahren nur die Trauerweide die Insel zierte, hätten sie gerne diesen Zustand beibehalten.
Dr. Christine Rachner, für die FDP im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, war bei der Pflanzaktion dabei und begrüßt ausdrückliche das Setzen zweier Bäume. Sie verweist auch auf die symbolische Bedeutung, denn die Trauerweide steht für den Tod, die Säulenpappel für das Leben. Bei einer Entscheidung nur für die Trauerweide hätte man auf das Symbol des Lebens verzichtet.
Dr. Stefan Schweizer, Wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, verfolgte vom Logenplatz aus die Pflanzung der Bäume
Parkpflegewerk soll erstellt werden
Jürgen Fischer wie darauf hin, dass die Bepflanzung der Insel nach historischem Vorbild ein erster Meilenstein für die Erhaltung des Schlossparks Benrath sei. Die nächste Aufgabe sein nun, für die komplette Parkanlage ein Parkpflegewerk zu erstellen, um auch in Zukunft die Rückführung zu der ursprünglichen Anlage vorantreiben zu können. Einen Terminrahmen dafür gibt es aber noch nicht.